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Polizeiruf Magdeburg Sylvester Groth sagt Tschüss

Nur zwei Jahre nach seinem Einstand als "Polizeiruf"-Kommissar in Magdeburg gibt Schauspieler Sylvester Groth den Job auf.

30.06.2015, 01:04

Magdeburg/Leipzig (dpa) l Der Schauspieler Sylvester Groth ("Inglourious Basterds" / "Nackt unter Wölfen") steigt als Magdeburger Ermittler Jochen Drexler beim ARD-Sonntagskrimi "Polizeiruf 110" aus. Sein Entschluss habe vor allem persönliche Gründe, aus vielerlei Faktoren, erklärte der 57-Jährige am Montag.

Der Hauptgrund: "Ich habe festgestellt, dass der Sender und ich unterschiedliche Auffassungen zur Vorbereitung und Durchführung der jeweiligen Produktion haben."

Der zuständige MDR teilte am Montag in Leipzig mit, Groth habe den Sender über seinen Entschluss informiert. "Wir bedauern, dass die sehr erfolgreiche gemeinsame Arbeit damit endet, haben aber Verständnis." Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über den Ausstieg berichtet.

Der gebürtige Sachsen-Anhalter Groth war erst im Herbst 2013 als Teil des neuen Magdeburger "Polizeiruf"-Teams in die Rolle des Kommissars Drexler geschlüpft. Seitdem löste er bisher drei Fälle an der Seite von Claudia Michelsen (46, "Der Turm"). Michelsen soll als Kommissarin Doreen Brasch im Magdeburger Team bleiben, wie der MDR weiter mitteilte.

Dem Sender zufolge laufen derzeit Gespräche mit der Produktionsfirma, wie der Magdeburger "Polizeiruf" im kommenden Jahr ohne Groth fortgeführt werden kann. Weitere Details wollte ein Sprecher des Senders zum derzeitigen Zeitpunkt nicht nennen.

Die Magdeburger TV-Ermittler sind quasi die Nachfolger der "Polizeiruf"-Urgesteine Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler, die nach 50 Fällen in Halle an der Saale in den Ruhestand geschickt worden waren.

Bevor Jochen Drexler als Kommissar abtritt, können Fans ihn noch zweimal erleben: Unter dem Arbeitstitel "Ländersache" lösen die Magdeburger Kommissare Drexler und Brasch im Herbst einen Fall gemeinsam mit ihren Rostocker Kollegen Alexander Bukow (Charly Hübner) und Katrin König (Anneke Kim Sarnau). Das wird eine Premiere. Was dem Krimi-Fan beim "Tatort" nicht fremd ist, gab es beim "Polizeiruf 110" noch nie.

In der Doppelfolge wird für zweimal 90 Minuten die 350-Kilometer-Distanz zwischen Magdeburg und Rostock verkürzt. Elbe und Warnow rücken zusammen, zwei Leichen sei Dank. Da trifft der steife Drexler auf den kodderschnäuzigen Bukow und die burschikose Brasch auf die taffe Profilerin König. Die Doppelfolge soll am 27. September und am 4. Oktober im Ersten zu sehen sein.