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Kunst-Kultur-Karstadt Jazz und Blues mit fröhlichem Bill Ramsey

20.11.2010, 04:14

Von Liane Bornholdt

Magdeburg. Natürlich singt er von Frauen, aber die Krimi-Mimi oder eine gewisse Zuckerpuppe waren nicht unter den Angesungenen. Bill Ramsey ist ja vor allem Jazz- und Bluessänger. Die Schlager, so sagt er, habe er immer gern gesungen, und noch heute freue er sich darüber, dass die alten Lieder immer wieder dem Publikum Vergnügen bereiten. Etwas Schöneres, so meint er, könne einem Sänger nicht passieren.

Für den Jazzabend auf der Magdeburger Karstadt-Bühne hat Bill Ramsey allerdings ein exquisites Trio zu einem reinen Blues- und Jazz-Programm mitgebracht. Am Kontrabass war die "Lady Bass" Lindy Huppertsberg zu erleben, Thilo Wagner am Flügel und Gregor Beck am Schlagzeug.

Bill Ramsey, fast achtzigjährig, begeisterte nun immer noch oder immer wieder mit seiner noch immer sehr ausdruckvollen rauchigen Stimme, mit seiner umwerfenden Bühnenpräsenz und schließlich auch als ausgesprochen unterhaltsamer Entertainer.

Die Lieder, die er sang, gehören allesamt zu den großen Klassikern, "Sophisticated Lady" etwa von Duke Ellington oder "Makin’ Whoopee" von Walter Donaldson oder die berühmte "Route 66" (original von Bob Troup und unendlich oft gecovert) oder Hoagy Carmichaels "Georgia on my Mind".

Bill Ramsey und seine Musiker gaben all den Songs und auch einigen sehr feinen Instrumentaltiteln natürlich ihre ganz besondere eigene Farbe. Sie schufen eine eigentümliche Mischung aus Bluesmelancholie, ein wenig frecher Ironie und fröhlicher Ausgelassenheit, und sie vermochten das Publikum im vollständig ausverkauften Karstadt-Restaurant in all diese Stimmungen mitzunehmen.

Unter den vielen namhaften Künstlern, die hier schon zu Gast waren, gehörte dieses Gastspiel mit Sicherheit zu den Sternstunden und war ein Ereignis für die Stadt.