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Stendaler Haus startet mit drei Premieren an einem Abend in die neue Spielzeit Land in Sicht in der Altmark: Theater plant 19 Premieren

Von Grit Warnat 09.06.2010, 07:17

"Land in Sicht" ist die neue Spielzeit des Theaters Stendal überschrieben. Mit ihren 19 Premieren will die Landesbühne "nach dem suchen, was das Leben in der Altmark lebenswert macht", sagt Intendant Dirk Löschner. Sein Haus startet am 27. August in die Spielzeit 2010/11 – mit drei Premieren an einem Abend.

Tangermünde/Stendal. Vom Hotel Schloss Tangermünde, gelegen auf der Burg, blicken Dirk Löschner und sein Leitungsteam zur einen Seite über die Elbe und die Auen, zur anderen Seite auf die sanierte Altstadt von Tangermünde. "Wie hier in Tangermünde hat sich in der Altmark so viel verändert. Hier ist so viel geleistet worden", sagt der Intendant bei der Pressekonferenz zur neuen Spielzeit anerkennend und fügt beim Blick ins Weite hinzu: "Die Altmark ist eine tolle Landschaft."

Natur, Landleben in all seinen Facetten, Brauchtum, Traditionen, Freizeitgestaltung, das Miteinander der Menschen wollen die Theatermacher thematisieren und steigen am großen Premierenwochenende am 27. August in diese Themenwelt ein. So will das Theater mit Shakespeares Komödie "Wie es euch gefällt" (Inszenierung: Jens Zimmermann) mitnehmen in ein Leben in der Natur, "fernab der zivilisierten Scheinwelten", wie es im Programmheft heißt, und mit "Norway. Today" von Igor Bauersima (Inszenierung: Katharina Holler) die Sehnsucht nach Leben theatral umsetzen. Am gleichen Abend hat auch "Welche Droge passt zu mir?" in der Regie von Bernd Plöger Premiere. In der Aufführung lernen die Zuschauer Hanna und ihre Freizeitgestaltungs-Philosophie kennen.

"Wir sind sehr komödiantisch aufgestellt", sagt Chefdramaturg Sascha Löschner. Quer durch das Programm zieht sich bis zum nächsten Sommer das Komödienangebot, angefangen mit Shakespeare folgen "Der Held der westlichen Welt" von John Millington Synge, ein Stück über einen Mann auf dem Lande, der sein Leben selbst in die Hand nimmt (Premiere am 19. Februar), sowie die Komödie "Offene Zweierbeziehung (1. April) und "Gut gegen Nordwind" (4. Juni) nach dem Erfolgsroman von Daniel Glattauer.

Als große Musicalproduktion der Spielzeit nennt Dirk Löschner "Anatevka" (Premiere 20. November) und die "wunderbare Musik" mit bekannten Titeln wie "Wenn ich einmal reich wär". "Bei uns wird es ein Schauspiel mit Musik", sagt Löschner. Er inszeniert "Anatevka" – mit Klezmer-Kapelle.

Dirk Löschner geht in seine zweite "Amtszeit" am Theater der Altmark. In der wird er sogar einen Abend singend gestalten und am 4. Dezember erstmals mit "Pur Brel" und Chansons des weltbekannten Jaques Brel zu erleben sein, Löschner, der auch ausgebildeter Puppenspieler ist und das Puppenspiel weiter an seinem Theater etablieren möchte, führt auch Regie im Fantasieabenteuer "Der mechanische Prinz" (Premiere 16. Januar), ein Stück für junge Leute ab acht Jahre.

Natürlich setze das Theater weiterhin auf Kinder- und Jugendstücke, betont er. Als Weihnachtsmärchen wird "Frau Holle" (6. November) geboten, als Puppenspiel für Kinder ab drei Jahre "Hase und Igel (6. Oktober) und als Klassenzimmerstück werden "Ich bin ein guter Vater" (17. Februar, ab 12 Jahre) und "Ein Stern namens Mama" (30. März, ab neun Jahre) neu ins Programm genommen. Letztere ist eine berührende, aber lebensbejahende Geschichte über den Verlust eines geliebten Menschen. Auch hier wolle man "Land in Sicht" zeigen, sagt der Intendant.

Das Motto wird sich auch auf dem Theatervorplatz zeigen. Wo der auf dem Kopf stehende Superman zuletzt für "Tatmenschen" warb, wird zur neuen Spielzeit eine begehbare Skulptur eingeweiht. Was liegt bei "Land in Sicht" nahe? Natürlich ein Fernrohr.