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"Pompeji, Nola, Herculaneum - Katastrophen am Vesuv" ist vom 9. Dezember bis 8. Juni in Halle zu sehen Landesmuseum zeigt 2000 Jahre alten Goldschmuck

08.11.2011, 04:26

Halle (dpa) l In Sachsen-Anhalts nächster historischer Landesausstellung "Pompeji, Nola, Herculaneum - Katastrophen am Vesuv" sind ab 9. Dezember außergewöhnliche Exponate zu sehen. Darunter ist Goldschmuck, der einstmals wohl einer Priesterin gehörte. Er ist etwa 2000 Jahre alt. Archäologen hatten den Schatz 2007 bei Grabungen im Braunkohlentagebau Profen (Burgenlandkreis) entdeckt. Er lag in einer Urne aus Bronze. "Es handelt sich um das bislang reichste Frauengrab der frühen römischen Kaiserzeit im freien Germanien", erläutert Landesarchäologe Harald Meller. Insgesamt legten die Archäologen in Profen 600 Urnen frei.

Der Goldschmuck wurde in monatelanger Kleinarbeit Stück für Stück aus der Urne freigelegt. Zum Fund gehörten auch Übrigbleibsel von Trachten aus Gold mit einem Gesamtgewicht von 437 Gramm. Im Einzelnen befanden sich in der Urne zwei goldene Gewandverschlüsse - sogenannte Fibeln -, zwei aufgebogene Armreifen, zwei Ringe und zwei Fuchsschwanzketten mit Berlocken - das sind zapfenförmige Schmuckanhänger. "Die Funde deuten auf eine herausragende Stellung der Toten hin", sagt Meller. "Möglicherweise handelte es sich um eine Priesterin oder Frau eines Herrschers." Zu ihrer letzten Reise auf dem Scheiterhaufen sei die Frau prächtig gekleidet auf ein Bärenfell gebettet worden.

Gezeigt werden in der Ausstellung bis zum 8. Juni rund 700 Exponate. Neben Stücken aus Pompeji sind römische Importe, Schmuck und Gold aus germanischen Prunkgräbern Mitteldeutschlands zu sehen.