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Langjähriger Chef des Augsburger Brechtfestivals wirft hin

Bertolt Brecht zählt zu den bekanntesten Augsburgern in der 2000-jährigen Geschichte der Stadt. Doch das Festival zu Ehren des Literatur- und Theaterstars wird von Querelen überschattet. Jetzt gibt der langjährige Festivalchef auf.

21.03.2016, 15:57

Augsburg (dpa) - Der langjährige Leiter des Augsburger Brechtfestivals gibt nach heftigen Streitigkeiten sein Amt auf. Dies kündigte Joachim Lang in einem Interview der Augsburger Allgemeinen an, das am Montag auf der Internetseite der Zeitung veröffentlicht wurde.

Lang nannte terminliche Gründe, kritisierte aber auch die Stadt Augsburg, die dem renommierten Fest in der Geburtsstadt des Dramatikers Bertolt Brecht (1898-1956) nicht den angemessenen Stellenwert gebe.

Der bisherige künstlerische Leiter bestätigte auf Anfrage, dass er für ein weiteres Festival nicht mehr zur Verfügung stehe. Von Augsburgs Kulturreferent Thomas Weitzel war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Als künftiger Festivalchef war zuletzt auch der Berliner Regisseur Patrick Wengenroth im Gespräch.

Langs Vertrag lief mit dem Ende des Brechtfestivals 2016 vor zwei Wochen aus. Seit rund einem Jahr gibt es Streit um die künftige Ausrichtung; das diesjährige Kulturfest wurde von den Diskussionen um den Leiter überschattet.

Bereits das Vorgängerfestival abc (augsburg brecht connected), das es von 2006 bis 2008 gab, endete mit einem öffentlich ausgetragenen Streit. Brecht-Spezialist Lang hatte dann seit der Neukonzeption im Jahr 2010 das Festival geleitet. Er brachte prominente Schauspieler wie Heino Ferch, Meret Becker oder Thomas Thieme sowie Musikstars wie US-Rocklegende Patti Smith (Because the night) nach Augsburg.

In dem Interview kritisierte Lang nun, dass für 2017 ohne Absprache mit ihm der Festivaltermin festgelegt worden sei. Anderen kleinen Kulturfesten sei Vorrang gegeben worden. Das Brechtfestival rückt in der Prioritätenliste also ganz nach hinten, meinte Lang. Ich habe eine andere Vorstellung vom Stellenwert Brechts für die Stadt.

Interview Lang

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Mitteilung der Augsburger Grünen