1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Leipziger Buchmesse: Frei.Wild-Sänger Philipp Burger übt Kritik an Deutschlands Diskussionskultur

Leipziger Buchmesse Frei.Wild-Sänger Philipp Burger übt Kritik an Deutschlands Diskussionskultur

Der Auftritt des Frei.Wild-Sängers Philipp Burger auf der Leipziger Buchmesser war umstritten. Dort äußerte er sich zur deutschen Diskussionskultur.

Von dpa/DUR/eb 26.03.2024, 09:31
Philipp Burger, Südtiroler Sänger und Gitarrist, spricht während seiner Buchvorstellung auf der Leipziger Buchmesse.
Philipp Burger, Südtiroler Sänger und Gitarrist, spricht während seiner Buchvorstellung auf der Leipziger Buchmesse. Foto: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Leipzig. - Seit Jahren steht der Frei.Wild-Sänger Philipp Burger in der Kritik. Grund dafür sind seine politische Ausrichtung und die Texte und Musik der südtirolischen Band. Nicht jedem war es Recht, dass er auf der Leipziger Buchmesse am Wochenende auftritt.

Dort kritisierte er wohl auch deswegen die Diskussionskultur in Deutschland: "Ich glaube, dass in der heutigen Diskussion – vor allem in Deutschland – Leute innerhalb größerer Familie gibt, die nicht mehr miteinander reden, weil sie unterschiedliche Meinungen haben", so der in Salzburg geborene Künstler am Sonntag.

Miteinander zu sprechen bringe jedoch erst "die gesunde Mitte hervor", sagte er. Frei.Wild gilt in Deutschland als umstritten.

Lesen Sie auch: "Frei.Wild"-Sänger Burger: Sprechen bringt gesunde Mitte

Philipp Burger auf der Leipziger Buchmesse.
Philipp Burger auf der Leipziger Buchmesse.
Foto: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Frei.Wild-Sänger mit Kritik an deutscher Diskussionskultur

Laut Burger zufolge habe sich ein namentlich nicht öffentlich bekannter Autor vor der Veranstaltung am Sonntag gegen seinen Auftritt auf der Buchmesse ausgesprochen. Zu dem Event waren zahlreiche Menschen, darunter viele Fans, gekommen. In seinem Buch "Freiheit mit Narben. Mein Weg von rechts nach überall" erzählt der Sänger auch von seinem Ausstieg aus der rechten Szene.

In Italien werde anders diskutiert, sagte Burger. Dort werde zwar lauter diskutiert, sich danach jedoch auch wieder auf die Schulter geklopft und vertragen. Eine unterschiedliche Meinung mache "noch lange keine Feindschaft", sagte der Künstler. Wichtig sei, die vielen Erfahrungen und Geschichten der Menschen anzuerkennen. "Das ist die Schönheit der Welt, denke ich – die Vielfalt."

Auch interessant: Kein Frei.Wild-Konzert in Flensburger Arena

Philipp Burger, Südtiroler Sänger und Gitarrist, singt während seiner Buchvorstellung auf der Leipziger Buchmesse.
Philipp Burger, Südtiroler Sänger und Gitarrist, singt während seiner Buchvorstellung auf der Leipziger Buchmesse.
Foto: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Philipp Burger von Frei.Wild: Jugend als Neonazi, jetzt Distanzierung

In seinem Leben hätten Burger unter anderem die Toten Hosen geprägt. Musik sei für ihn ein Ventil, so Burger. "Manchmal muss es auch krachen, damit man merkt, was man vermisst hat. Wenn es schiefläuft, dann kann man auch mal zurückboxen – im übertragenen Sinn", so der Sänger. Auch mit Worten könne man es "knallen" lassen.

Philipp Burger, der Sänger der südtiroler Rockband Frei.Wild, gehörte nach eigenen Angaben in seiner Jugend der Neonazi-Szene an. In seinem Buch thematisiert er die Zeit als Skinhead und seinen Ausstieg aus der Szene. Er sei damals "ein Arschloch in einer Arschloch-Szene" gewesen.