Kultsendung Letzte "Lindenstraße" am Sonntag
Am Sonntag wird die letzte Folge der "Lindenstraße" ausgestrahlt. Was bleibt nach fast 35 Jahren Fernsehgeschichte?
Köln (dpa) l Mehr als drei Jahrzehnten war sie Kult – jetzt ist Schluss mit der "Lindenstraße". Was bleibt?
Kaum war die Nachricht vom Serien-Aus in der Welt, melden sich die Fans: "Die Lindenstraße darf nicht sterben!", schrieb einer auf der offiziellen Facebook-Seite. In Berlin und anderen Städten versammelten sich Hardcore-Anhänger zu Demos mit Protestplakaten.
Nur wenige Hauptdarsteller der ersten Folge aus dem Jahr 1985 sind bis zuletzt in der "Lindenstraße" dabei geblieben. "Mutter Beimer" (Marie-Luise Marjan) gehört dazu, aber auch ihr Serien-Sohn "Klausi" (Moritz A. Sachs) und "Gabi Zenker", die damals noch Skabowski hieß (Andrea Spatzek). "Dr. Dressler" (Ludwig Haas), der Hausarzt, verabschiedete sich im Dezember 2019 mit einem TV-Suizid. Dafür gibt es noch Vasily Sarikakis (Hermes Hodolides), der heutige Wirt des Lokals "Akropolis" hatte schon einen Auftritt im Erstling.
Viele Darsteller sind in der "Lindenstraße" erwachsen geworden – die Rollen etwa der Ziegler-Kinder Sarah, Tom und Sophie blieben vom Kleinkindalter bis zum Erwachsenwerden mit denselben Menschen besetzt. Auch der mit dem Down-Syndrom geborene Bruder Martin wird seit Anbeginn von Jan Grünig gespielt. Vereinzelt gibt es auch Wechsel: Sunnyboy "Nico Zenker" hat inzwischen schon das dritte Gesicht.
Als sich in Deutschland vieles änderte, im Frühjahr 1990, bahnt sich auch in der Lindenstraße Revolutionäres an: Der junge Carsten Flöter (Georg Uecker) knutscht vor laufender Kamera mit seinem neuen Freund. Die Szene geht als "erster Schwulenkuss in einer TV-Serie" in die Fernsehgeschichte ein.