Töchter des Buchgestalters und Illustrators Werner Klemke ermöglichen Ausstellung des Genthiner Kunstvereins "Magazin"-Titelblätter mit dem unverwechselbaren Kater
Genthin l Eine Ausstellung mit Werken des Buchgestalters, Illustrators und Gebrauchsgrafikers Werner Klemke (1917 - 1994) zeigt gegenwärtig der Genthiner Kunstverein im Wasserturm. Es handelt sich dabei um Arbeiten aus dem Atelier und Archiv Prof. Werner Klemke, Berlin-Weißensee, das von seinen Töchtern Christine Klemke und Ulrike Braun, geb. Klemke, betreut wird.
Die beiden diplomierten Grafikerinnen nahmen auch die Auswahl der Arbeiten für die Genthiner Ausstellung vor. Neben der Präsentation einer Reihe von unverwechselbaren "Magazin"-Titelblättern, von denen Klemke zwischen 1955 bis 1990 weit über 400 Exemplare mit dem unverwechselbaren Kater kreiert hat, zeigt die Ausstellung auch einen jungen Klemke, der auf der Suche nach dem eigenen Stil war und der sich künstlerisch ausprobiert hat. So werden in Genthin erstmals einige Klemke-Arbeiten aus den Jahren 1934 bis 1937 einer öffentlichen Betrachtung zugänglich gemacht, die expressionistisch anmuten und eine Nolde-Verehrung Klemkes erahnen lassen.
Für die Zeit, als Klemke die ersten großen Aufträge zur Buchgestaltung erhielt und in der er seine Holzstichtechnik perfektioniert, steht in der Genthiner Ausstellung beispielsweise ein Originalholzstich zu Grete Weils " ... am Ende der Welt" aus dem Jahr 1949 (Verlag Volk und Welt) , ein Holzstich zu Hans Leberekhts "Licht über Koordi" (Verlag Neues Leben, 1950).
Klemkes Schaffen als Illustrator von Werken der Weltliteratur wird mit Holzstichen und Holzschnitten aus Harriet Beecher-Stowes "Onkel Toms Hütte" (Verlag Neues Leben 1952), dem Decameron (Aufbau Verlag 1958), Carlo Collodis "Pinocchios Abenteuer" oder Theodor Storms "Der Schimmelreiter" (Aufbau Verlag 1951) Rechnung getragen.
Die Klemke-Töchter kündigten an, im nächsten Jahr, wenn sich der Todestag ihres Vaters zum 20. Mal jähren wird, eine Ausstellung ins Leben zu rufen, die Werke sowohl ihres Vaters Werner als auch Werke ihrer Mutter Gertrud, einer Malerin, vereinen soll. Die Klemke-Töchter betonten, dass auch jetzt noch gerade die Kinderbücher ihres Vaters Dauerbrenner seien.