15.000 Kerzen für den Chor

Magdeburg l Im Büro von Guido Nienhaus, dem MDCC-Geschäftsführer, hängt an der Wand eine CD vom ersten Weihnachtssingen, daneben eine Kerze und ein Liederbuch. Die Utensilien im Bilderrahmen erinnern an das erste Magdeburger Weihnachtssingen 2016. Nienhaus war Mitveranstalter und ist es wieder. Als die vielen leuchtenden Kerzen vor zwölf Monaten im Stadion ausgingen, die Menschen beseelt nach Hause gingen, stand die Neuauflage für dieses Jahr schon fest.

Gleich zu Beginn, wenn die Glocken des Domes verklungen sind, wird Pater Andreas von der katholischen Kirchengemeinde Sankt Augustinus zum Licht von Bethlehem sprechen, das von 70 Helfern in die Blöcke getragen und die Kerzen entzünden wird. An die weihnachtliche Botschaft wird erinnert und an Frieden auf der Welt.

Der Eintritt ist frei, es gibt keine Karten zu kaufen. Wer da ist, ist da. Das birgt das Risiko, dass die Veranstalter – Sponsoren und die Vereinigung Christen der Stadt – nicht wirklich planen können. Im vorigen Jahr kamen 7000 Kinder, Frauen, Männer. Das war für alle eine überraschend schöne Zahl. Und in diesem Jahr? Nienhaus überlegt kurz. Fast doppelt so viele wären möglich, genauer kann er, will er auch nicht werden. Schließlich hatte er sich im vorigen Jahr mit seinen vorab geschätzten 4000 sangesfreudigen Besuchern leicht vertan. Er schmunzelt, legt sich dann aber fest: „Wir haben in Magdeburg den größten Chor Mitteldeutschlands.“

Vorsorglich wurden 15.000 Kerzen gebastelt und ebenso viele Liederbücher gedruckt. Beides gibt es gratis.

Die Bühne steht nicht wie zur Premiere mitten auf dem Fußballfeld, sondern vor der Osttribüne, so dass die Bereiche Nord, Süd und West geöffnet werden. 15 .521 Plätze stehen zur Verfügung. Falls wirklich noch mehr ins Stadion strömen sollten, so Nienhaus, könnte sogar der Bereich hinter der Bühne geöffnet werden – zwar ohne Blick auf die dort auftretenden Chöre, dafür aber mit Lichtermeer-Atmosphäre und ganz viel Gesang.

„Morgen, Kinder, wird‘s was geben“, „Leise rieselt der Schnee“, „In der Weihnachtsbäckerei“, „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“, „Stille Nacht“, „Süßer die Glocken“. Mehr Weihnachtslieder als zur Premiere werden angestimmt, mehr Chöre, die wichtigsten Akteure, sind mit dabei. Acht Ensembles hatten zur Premiere im vergangenen Jahr Weihnachtslieder gesungen, am Sonnabend werden sich allein in den einzelnen Zuschauerblöcken zwölf Chöre aus Magdeburg und der Region unters Weihnachtsstimmung erheischende Volk mischen.

Nach 90 Minuten wird das Schluss-Lied angestimmt und ein letztes Mal wird der stimmgewaltige gemeinsame Chor erklingen. Und mancher wird auf dem Weg nach Hause „Oh, du fröhliche“ auf den Lippen haben.