Merkel bei Theater-Jubiläum - Bangen um die Zukunft

Stralsund (dpa) - Mit einem Festkonzert hat das Theater Vorpommern am Freitag das 100-jährige Bestehen seines Hauses in Stralsund gefeiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte die Arbeit des Theaters und das Engagement der Bürger, das dieses Theater möglich gemacht habe.
Stralsund befinde sich in der besten Tradition deutscher Kultur und Kunst. Zugleich richtete sie als Bundestagsabgeordnete des Ostseewahlkreises um Stralsund die Bitte an die Landesregierung, dass die gute künstlerische Qualität des Theaters auch in Zukunft möglich bleibe und viele Menschen an der Kultur teilhaben könnten.
Im Anschluss erklang das Oratorium Gustav Adolf von Max Bruch als Gemeinschaftsaufführung des Theaters Vorpommern und der Opera Na Zamku Stettin. Es dirigierte Generalmusikdirektor Golo Berg.
Überschattet ist das Jubiläum von Fragen um die Zukunft der Theaterlandschaft. Derzeit verhandeln die Gesellschafter der chronisch unterfinanzierten Theater im Osten des Landes über eine Fusion zum Staatstheater Nordost.
Die Landesregierung will mit der Fusion der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz mit dem Theater Vorpommern Stralsund/Greifswald Kosten sparen und Strukturen straffen. Bei derzeit 485 Mitarbeitern sollen 65 Stellen entfallen.
Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) äußerte den Wunsch, dass eine zeitgemäße strukturelle Neuausrichtung gelinge. Diese Aussage wurde von vereinzelten Buh-Rufen begleitet. Die Bürgerinitiative TheaterLeben demonstrierte mit lachenden und weinenden Masken vor dem Theater. Motto der Demonstration: Festkonzert oder Abgesang.

