Los Lobos schreiben ihre Amerika-Saga weiter
Berlin (dpa) - Als vor gut 30 Jahren ihr Durchbruchsalbum How Will The Wolf Survive? herauskam, hätte wohl kaum jemand erwartet, dass diese Wölfe so lange überleben würden. Jetzt ist bereits die etwa 20. Studioplatte von Los Lobos erschienen.
Und sie ist wieder gut. 42 Jahre nach ihrer Gründung als Latino-Rockband in Los Angeles schaffen es die inzwischen gesetzten Herren um David Hidalgo immer noch, mit ihrer einzigartigen Stil-Melange zu begeistern. Gates Of Gold (Proper/H'Art) dürfte sogar eines der besten Alben von Los Lobos in den vergangenen beiden Dekaden sein. Nachdem sie ihr Vierzigjähriges 2013 mit der großartigen Live-Platte Disconnected in New York City gefeiert hatten, erweisen sie sich nun wieder als gewiefte Studio-Tüftler.
So folgt dem zwischen Neil-Young-Riffs und L.A.-Barrio-Atmosphäre pendelnden Opener Made To Break Your Heart ein fünfminütiger Hybrid aus atmosphärischen Soundflächen und Jazz-Rock-Elementen, mit sonoren Bass- und coolen Gitarrenläufen, obendrauf viel Gebläse (When We Were Free). Danach biegen die Wölfe mit Mis-Treater Boogie Blues auf vertrauteres Terrain ein und beweisen, dass sie im Herzen eine klassische Rock'n'Roll-Truppe geblieben sind.
Mit Gates Of Gold habe er eine Art US-Saga aus der Sicht von Einwanderern erzählen wollen, so beschreibt Lobos-Texter Louie Perez das weltweit hochaktuelle Konzept der Platte. Wir sind eine mexikanisch-amerikanische Band, und kein anderes Wort beschreibt Amerika so wie Immigrant. Die meisten von uns sind Kinder von Immigranten, daher ist es wohl ganz natürlich, dass unsere Lieder Amerika auf diese Weise preisen.
Mit Rock, Texmex, Cumbia, Mariachi, Folk, Soul und Blues schreiten Los Lobos in elf Songs und 43 Minuten Laufzeit ein weites Feld ab, um ihrem Anspruch gerecht zu werden. Und mit Poquito Para Aqui und La Tumba Sera El Final haben sie sogar zwei Tracks im Angebot, die ihrem größten Hit (dem berühmten La Bamba-Cover) als Stimmungskanonen das Wasser reichen können.