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Potsdams Garnisonkirche: Nur Turm soll historisch werden

04.04.2016, 13:54

Potsdam (dpa) - Die zu DDR-Zeiten gesprengte Potsdamer Garnisonkirche soll nicht mehr originalgetreu wiederaufgebaut werden - nur der etwa 90 Meter hohe Turm soll dem historischem Vorbild gleichen. Wenn überhaupt ein Kirchenschiff rekonstruiert wird, wird es modern aussehen.

Die Fördergesellschaft teilte am Montag mit, aus ihrer Satzung sei das Vereinsziel eines historisch getreuen und vollständigen Wiederaufbaus gestrichen worden. Zuvor hatten Märkische Allgemeine und Potsdamer Neueste Nachrichten darüber berichtet.

Damit kommen die Unterstützer einer Forderung des evangelischen Landesbischofs Markus Dröge entgegen. Er hatte sich dafür ausgesprochen, dass schon durch die architektonische Gestaltung sichtbar werden sollte, dass nicht einfach das Alte wiederhergestellt werde.

Die Synode der Landeskirche will Ende dieser Woche darüber entscheiden, ob die Kirche den Wiederaufbau mit 3,25 Millionen Euro als zinsloses Darlehen unterstützt.

Die im Krieg beschädigte Garnisonkirche, die als ein Hauptwerk des preußischen Barocks gilt, war 1968 gesprengt worden, obwohl sie nicht einsturzgefährdet war. Gegner der Rekonstruktion sehen in dem Bau ein Symbol des Militarismus, Befürworter einen wichtigen Bestandteil des Stadtbilds.