Multitalent Promi-Geburtstag vom 1. Januar 2017: Sven Regener
Was man mit der deutschen Sprache alles machen kann, das zeigt Sven Regener auf das Vortrefflichste - als Texter, Dichter, Bestseller- und Drehbuch-Autor.
Berlin (dpa) - Der nonchalant-lässige Sven Regener hatte im letzten Jahr viel um die Ohren: Von der Gast-Professur in Kassel über Auftritte mit seiner Band Element of Crime bis zu einem Filmprojekt und zahlreichen Auszeichnungen war alles dabei - nur ein neues Buch gab es von ihm nicht.
Bereits im Januar durfte sich der in Bremen geborene Wahl-Berliner nicht nur über die Carl-Zuckmayer-Medaille freuen, er bekam in Mainz auch ein 30-Liter-Fass mit Nackenheimer Wein vom Land Rheinland-Pfalz geschenkt. Regener erhielt die höchste kulturelle Auszeichnung des Landes für seine Verdienste um die deutsche Sprache. "Das ist Lyrik mit Musik vereint", würdigte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Sänger der Band Element of Crime, der heute 56 Jahre alt wird.
Im April starteten dann in Hamburg die Dreharbeiten zu "Magical Mystery oder die Rückkehr des Karl Schmidt". Für die Verfilmung seines gleichnamigen Bestsellers hatte Regener das Drehbuch geschrieben. Arne Feldhusens Film mit Detlev Buck, Bjarne Mädel und Charly Hübner in den Hauptrollen soll Ende August in die Kinos kommen.
Dann war mal wieder Zeit für eine Auszeichnung. Im Mai erhielt Sven Regener den Musikautorenpreis in der Kategorie "Text Singer-Songwriter". Bei ihm "verschmelzen Sound, Sprachwitz und Sprachgroove zu einem höchst eigenen Stil", erklärte die Fachjury, in der unter anderem Musiker wie Max Herre oder Wolfgang Niedecken saßen.
Seit über 30 Jahren mischt Regener nun in der Kulturszene mit. Nach zwei im Sande verlaufenen Bandprojekten, gründete er 1985 Element of Crime. Während der Start als englischsprachige Postpunk-Band in den 80ern eher holprig verlief, kam mit deutschen Texten und gemächlicherem Sound schließlich der Erfolg. Regener meint, "dass eine Platte von Element of Crime in jeden guten deutschen Haushalt gehört".
Und da ist noch Herr Lehmann, der liebenswerte Loser und Kreuzberger Lebenskünstler, der in der alten Bundesrepublik sensationsfrei zwischen Planlosigkeit und Stillstand driftet. Die drei Romane "Herr Lehmann" (2001), "Neue Vahr Süd" (2004) und der "Der kleine Bruder" (2008) ergeben eine hübsche Trilogie, mit der sich Sven Regener auch als Bestseller-Autor einen Namen machte.