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Turban-Torschütze Promi-Geburtstag vom 7. Januar 2018: Dieter Hoeneß

Sein Bruder Uli Hoeneß ist seit Jahrzehnten eine der prägenden Figuren im Fußball. Doch auch Dieter Hoeneß, der am Sonntag 65 Jahre alt wird, hat eine eigene Karriere. Erst als Spieler, dann als Manager. In Erinnerung bleibt er vor allem wegen einer Szene.

Von Nikolai Huland, dpa 07.01.2018, 20:31
Der ehemalige Fussballspieler und Manager Dieter Hoeneß wird 65. Foto: Ina Fassbender
Der ehemalige Fussballspieler und Manager Dieter Hoeneß wird 65. Foto: Ina Fassbender dpa

München (dpa) - Blut sickert durch den Verband, der wie ein Turban um den Kopf von Dieter Hoeneß gewickelt ist. Sein Gesicht ist verschmiert, doch der Stürmer des FC Bayern München lässt sich nicht davon beeindrucken.

Im DFB-Pokal-Finale gegen den 1. FC Nürnberg am 1. Mai 1982 reißt Hoeneß seine Mitspieler mit seinem unbändigen Willen mit und trägt mit einer Vorlage und einem Treffer maßgeblich dazu bei, dass die Bayern trotz 0:2-Pausenrückstands noch mit 4:2 gewinnen.

Kein anderes Bild wird mit Hoeneß, der an diesem Sonntag seinen 65. Geburtstag feiert, so in Verbindung gebracht wie das mit der blutigen Kopfbandage in jenem Endspiel im Frankfurter Waldstadion. "Während des Spiels war es keinesfalls so dramatisch, wie es offenbar am Bildschirm rüberkam", sagte Hoeneß Jahre später. "Es ging die ganze Zeit nur darum, die Blutung zu stoppen. Aber gesundheitsgefährdend war das nicht." Hoeneß, der Kämpfer - das war spätestens seit diesem Spiel sein Image.

Zu einer ähnlichen Karriere wie die seines ein Jahr älteren Bruders Uli reichte es aber nicht. Doch auch die Titelsammlung von Dieter Hoeneß ist ansehnlich: Fünfmal wurde er als Spieler deutscher Meister, in 288 Bundesliga-Spielen erzielte er 127 Tore, viele davon mit dem Kopf.

Auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere 1987 blieb der sechsmalige Nationalspieler und Vize-Weltmeister von 1986 als Manager im Geschäft. Unter seiner Regie wurde der VfB Stuttgart, für den der gebürtige Ulmer vor seiner Bayern-Zeit spielte, 1992 Meister.

13 Jahre lang war er dann bei Hertha BSC. Nach tristen Zweitliga-Jahren gelang den Berlinern 1996/97 die Rückkehr in die Bundesliga, zwei Jahre später qualifizierte sich das Team sogar für die Champions League. In der Folge etablierte sich Hertha in der Bundesliga, ganz oben setzte sich der Hauptstadt-Club aber nicht fest. 2009 trennten sich der verschuldete Verein und Hoeneß im Streit. Ein etwa einjähriges Intermezzo gab er dann noch beim VfL Wolfsburg. Seit 2011 taucht er in der Bundesliga aber nicht mehr auf.

Heute lebt Hoeneß wieder in München. Er habe seiner Frau versprochen, irgendwann dorthin zurückzukehren. In der bayerischen Landeshauptstadt ist er nun nicht nur seinem Bruder und Bayern-Präsident nahe. Auch sein zweiter Sohn Sebastian arbeitet für den Rekordmeister. Seit Sommer coacht er dort das U19-Team, vorher war er schon bei RB Leipzig tätig.

Zu der Geschichte vom DFB-Pokal-Finale 1982 gehört auch der Sohn. Hoeneß' Frau war damals mit Sebastian schwanger und verfolgte das Spiel im Fernsehen. Die Bilder hätten sie ziemlich mitgenommen, erzählte Hoeneß einmal dem Magazin "11Freunde". "Die größte Gefahr war also die einer Frühgeburt. Aber wie man heute weiß, hat der Sebastian das Pokalfinale gut überstanden."