Berlinale-Eröffnungsfilm Regisseur Comar: "Django" unerwartet aktuell
Mit seinem Film "Django" ist der französische Regisseur Etienne Comar im Wettbewerb vertreten. Auf der Berlinale unterstrich er die Aktualität des Biopics.
Berlin (dpa) - "Django", der diesjährige Eröffnungsfilm der Berlinale, hat nach Angaben von Regisseur Etienne Comar durch die Flüchtlingswelle unerwartete Aktualität bekommen.
Mit dem Porträt des französischen Jazzmusikers Django Reinhardt während der Nazizeit habe er das Schicksal eines Künstlers in einer schwierigen historischen Epoche darstellen wollen, sagte Comar am Donnerstag vor der Eröffnung des elftägigen Festivals. "Das Thema ist jetzt sehr interessant und aktuell. Aber das war es nicht, warum ich den Film gemacht habe, das kam erst während der Arbeit."
Die Nazis hatten versucht, den zur Volksgruppe der Sinti gehörenden Jazzstar Django Reinhardt für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Für den Film arbeitete das Team nach Angaben von Hauptdarsteller Reda Kateb eng mit den Manouches, den Angehörigen der Volksgruppe in Frankreich, zusammen. "Sie haben mir das Gefühl vermittelt, ich sei wirklich Django. Ich habe irgendwann selbst geglaubt, dass ich Django bin", sagte Kateb.
Schauspielerin Cécile de France, die in dem Biopic Djangos Geliebte spielt, nannte die Arbeit eine große Ehre. "Es kommt ja nicht so oft vor, dass das Schicksal von Sinti und Roma in einem Film behandelt wird." Das Musikerporträt gehört zu den 18 Filmen, die sich um die renommierten Bären bewerben. Die Auszeichnungen werden am 18. Februar vergeben.