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Russische Avantgarden in Wiener Albertina

25.02.2016, 11:25
Marc Chagall, Der Spaziergang, 1917-1918 (Ausschnitt). Foto: St.Petersburg, Staatliches Russisches Museum/Chagall/Bildrecht, Wien 2016/Albertina )
Marc Chagall, Der Spaziergang, 1917-1918 (Ausschnitt). Foto: St.Petersburg, Staatliches Russisches Museum/Chagall/Bildrecht, Wien 2016/Albertina ) St.Petersburg, Staatliches Russisches Museum / Chagall / Bildrecht, Wien 2016

Wien (dpa) - In der Liebe steht die Welt auf dem Kopf: Menschen schweben und Vögel können nicht fliegen. Marc Chagalls Werk Der Spaziergang (1917/1918) feiert die Gefühle des Malers für seine - auf dem Bild schwebende - Frau Bella Rosenfeld.

Das Bild gehört zu den 130 Gemälden der beeindruckenden Schau Chagall bis Malewitsch - Die Russischen Avantgarden in der Albertina in Wien (26.2.-26.6.). Rund 90 Werke sind Leihgaben des Staatlichen Russischen Museums in St. Petersburg.

Die Ausstellung dokumentiert eine spektakuläre Zeit. Zwischen 1910 und den 1920er Jahren entstanden und verschwanden im revolutionären Russland in atemberaubender Geschwindigkeit Kunststile und Künstlervereinigungen. Es ist ein Neben- und Gegeneinander der Stile und Bewegungen, sagte Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder. Jedes Programm, der Primitivismus, der Kubo-Futurismus, der Suprematismus sei eine Kampfansage gewesen - an die Vergangenheit wie an die konkurrierende Gegenwart.

Zu sehen sind unter anderem Meisterwerke von Michail Larionow, Natalia Gontcharowa, Kasimir Malewitsch und Wassily Kandinsky. Der Verdrängungswettbewerb ließ Chagall und Kandinsky bettelarm werden. Chagalls Der Geigenspieler (1912) ist auf Tischtuch statt Leinwand gemalt. Schließlich gab es nur einen Sieger: Den russischen Diktator Stalin, der aller künstlerischen Vielfalt ein Ende machte.

Ausstellung