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Show in Magdeburger Getec-Arena Schlagerstar im ABBA-Fieber

Musiker Ross Antony kommt im nächsten Jahr als Teil von „The Show – A Tribute to ABBA“ nach Magdeburg. Im Interview erzählt er von seiner Liebe für die schwedische Kultband und seiner Vorfreude auf Weihnachten.

Von Reinhard Franke 21.12.2023, 14:00
Sänger Ross Antony bei einem Auftritt in der ARD-Show „Das Adventsfest der 100.000 Lichter“.
Sänger Ross Antony bei einem Auftritt in der ARD-Show „Das Adventsfest der 100.000 Lichter“. Foto: Imago Images

Magdeburg. - Man spürt förmlich durch das Telefon, wie die Augen von Ross Antony leuchten. Für den 49-Jährigen, der von 2001 bis 2006 Mitglied der Castingband Bro’Sis war und 2013 eine Karriere als Schlagersänger begann, geht ein Traum in Erfüllung. Er ist Special Guest bei „The Show – A Tribute to ABBA“, die ab Anfang Mai 2024 mit 14 Shows in Deutschland zu erleben sein wird. Bei den meisten Konzerten ist der Entertainer mit auf der Bühne und performt seine ABBA-Lieblingssongs. Am 3. Mai 2024 kommt die Show nach Magdeburg in die Getec-Arena. Im Interview mit Volksstimme-Reporter Reinhard Franke spricht Antony über seine Lieblingsband ABBA und die Weihnachtszeit.

Sie sind ab Anfang Mai 2024 bei 14 Shows in Deutschland Special Guest bei „The Show – A Tribute to ABBA“. Etwas Besonderes für Sie?

Ross Anthony: Oh ja. Ich habe mich so gefreut, als die Anfrage kam. Als ABBA-Fan bin ich mit ihren Liedern aufgewachsen. Als Kind bin ich oft zu ABBA eingeschlafen, wenn ich nicht schlafen konnte. Meine Mama hat zu Hause ABBA so oft gespielt. Ich bin nur Gastsänger und singe nicht so viel wie die Mädels, aber einige Songs werde ich präsentieren. Darauf freue ich mich total. Die Show wurde von den vier ABBA-Mitgliedern abgesegnet.

Sie nennen sich selbst den größten ABBA-Fan aller Zeiten. Wie sind Sie Fan geworden?

(lacht) Ich war schon vom ersten Song an Fan und musste einfach alles haben – sowohl von den Spice Girls als auch von ABBA. Obwohl ich keinen CD-Player mehr besitze, liegen trotzdem alle ihre CDs bei mir zu Hause im Schrank. Auch heute betrachte ich noch immer mit so viel Freude die Booklets von ABBA. Die Engländer haben die Schweden geliebt, vor allem ABBA. Es gab so viel Merchandise, es war unglaublich. Selbst wenn jemand ABBA nicht mochte, kam er nicht umhin, ihre Songs doch irgendwann zu lieben. In England kennt jeder einen ABBA-Song. Ich glaube sogar, dass mehr Leute ABBA kennen als die Queen.

Welcher ist Ihr Lieblingssong von ABBA?

Das Schöne an ABBA ist, dass es so viele Hits gibt. Es ist schwer zu sagen, welches Lied wirklich mein Herzenssong ist. Unterschiedliche Songs passen zu verschiedenen Lebensabschnitten. Ich liebe „Thank You For The Music“. Dieses Lied passt immer zu mir, weil ich wirklich dankbar bin, dass ich Musik machen darf. Und natürlich ist „Dancing Queen“ auch toll. „Waterloo“ ist hingegen kein Lieblingssong von mir. Zu diesem Lied habe ich bis heute keinen Bezug.

Gibt es einen emotionalen ABBA-Moment für Sie?

Meine Oma hat immer gerne Lieder von ABBA gehört, bevor sie verstorben ist. Auf ihrer Beerdigung haben wir tatsächlich „Thank You For The Music“ gespielt. Das passte zu ihr, denn meine Oma war sehr musikalisch und liebte Musik über alles. Sie wünschte sich, dass ich weiterhin Musik mache. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mit diesem Beruf Geld verdienen möchte. Es gab keinen schöneren Abschied von meiner Oma als dieser Song bei der Beerdigung.

ABBA haben 2022 ein neues, allerletztes Album veröffentlicht, live wird man die Band nicht mehr sehen können. Nur als digitale Avatare in der neuen Show in London. Waren Sie enttäuscht oder begeistert?

Ich finde es toll. Sofort war ich begeistert und habe bemerkt, dass alle vier Musiker älter geworden sind. Dies konnte man bereits in den vergangenen Jahren bei gemeinsamen Auftritten sehen. Niemand möchte die Bilder im Kopf verlieren, wie sie früher aussahen. Ich kann verstehen, dass sie sagen: „Wir sind zu alt, um auf der Bühne zu stehen.“ Ich möchte es mir unbedingt ansehen. Diese Show ist das Beste, was passieren konnte. Sie sind nun für die Ewigkeit präsent. Es ist eine großartige Idee. Es ist wirklich toll umgesetzt, und man hat das Gefühl, so habe ich gehört, dass sie wirklich auf der Bühne stehen.

„Es ist absurd, aber es ist real“, sagte Agnetha. Aber gerade real ist es doch eben nicht. Hätte sich ABBA nicht seinen Legenden-Status bewahren sollen?

Ich finde es gar nicht schlimm. Die Leute möchten die Live-Atmosphäre noch einmal erleben. Es muss wie eine Riesenparty sein. Ich kann die Kritiker verstehen, weil man sich diese vier Legenden im Gedächtnis bewahren möchte, so wie sie früher auf der Bühne standen. Aber irgendwann wird eines der ABBA-Mitglieder nicht mehr leben, und dann wird die Show eine schöne Erinnerung an Agnetha, Frida, Benny und Björn sein. Wenn ich meine Musik verewigen könnte, würde ich es auch tun. ABBA wird durch diese Show weiterleben. Die nächste Generation wird ebenfalls neugierig auf ABBA werden. Es ist einfach zeitlose Musik.

Bald ist Weihnachten. Wie feiern Sie das Fest?

Weihnachten ist für mich sehr wichtig. Meine Mama kommt zu Besuch. Im Oktober haben wir bereits 13 Bäume aufgestellt, alles ist schon fertig. Paul hat wieder seinen Glühweinstand aufgebaut. Wir laden immer Freunde und Nachbarn ein. Wir müssen viel Content für Instagram vorproduzieren. Ich möchte nicht nur eine Woche lang das Fest feiern, und das haben wir wieder geschafft. Gerade sind wir für die Crazy-Christmas-Konzerte im Europark unterwegs. Wenn wir zurück in Siegburg sind, ist alles schon vorbereitet. Wir müssen nur noch einmal einkaufen, um die Lebensmittel zu besorgen, und das war es dann auch schon.

Ist bei Ihnen Weihnachten verbunden mit viel Kitsch und Glitzer?

Ja, natürlich. Ich liebe es. Doch an Weihnachten stehe ich nicht im Rampenlicht. Wir wohnen auf dem Land mit Kühen und Schafen und haben uns einen kleinen Wald gekauft, damit niemand in unserer Nähe bauen kann. Ich bin nicht immer auf 180. Wenn ich zu Hause bin, lebe ich wie jeder andere normale Mensch. Ich führe ein ganz normales Leben.

Wie schaut es bei Ihnen mit einem besonderen Weihnachts-Ritual aus?

Am 24.12. essen wir typisch deutsch. Es gibt Königsberger Klopse, Kartoffelpüree, Möhren und ein gutes Glas Wein. Am ersten Feiertag steht typisch englisches Essen auf dem Speiseplan: Roastbeef und Yorkshire Pudding - das ist so lecker, dass ich schon jetzt Hunger habe. Gemeinsam singen wir, und manchmal setzt sich Paul ans Klavier. An den Weihnachtstagen bleiben wir bis 13 Uhr im Pyjama, ziehen uns dann um und machen einen ausgedehnten Spaziergang. Außerdem schauen wir immer Weihnachtsfilme.

Gibt es ein Weihnachtswunder für Sie?

Paul, haben wir ein Weihnachtswunder? (Ross fragt seinen Mann im Hintergrund, Anm. d. Red.) Ach so, wir werden im nächsten Jahr beide 50, und da haben wir entschieden, dass wir uns einen kompletten Monat frei nehmen und feiern. Das wird unser Wunder sein. Eigentlich möchte unser Management das nicht. Und wir haben beide 15 Kilo verloren. Jeder von uns brachte zuvor 105 Kilo auf die Waage, jetzt sind wir runter auf 90. Wir sind beide total zufrieden damit. Früher konnte ich nichts auf dem Teller lassen, jetzt bestellen wir einfach Kinderportionen.