Wiedereröffnung des Deutschen Filmmuseums Sissis Kleid, Hitler-Maske und eine Laterna magica
Frankfurt am Main (epd). Sissi wird wieder gegenwärtig – das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt macht’s möglich: Das Museum, das an diesem Wochenende nach einer eineinhalbjährigen Umbauphase wiedereröffnet wird, zeigt in seiner neu gestalteten Dauerausstellung das Kleid Romy Schneiders, das sie in der Rolle als Elisabeth von Österreich in dem Film "Ludwig II." trug. Als Kontrast ist gleich daneben das monsterhafte Kostüm des Stuntmans zu sehen, der den Außerirdischen in dem Film "Alien" spielte.
"Das 1984 errichtete Museum ist neu erfunden", lobte der Vorsitzende des Verwaltungsrats des Deutschen Filminstituts, Hilmar Hoffmann. Die für zwölf Millionen Euro umgebaute historische Villa verwahre unter anderem 20000 Filmkopien, 40000 Filmplakate und 80000 Bücher und Zeitschriften zum Film. Das Haus wolle dazu beitragen, dass der Film anderen Kulturgattungen gleichgestellt wird, sagte Direktorin Claudia Dillmann.
In dem schwarz gehaltenen Ausstellungsraum mit erleuchteten Vitrinen veranschaulicht das Museum mit Hilfe der Themenblöcke Bild, Ton, Montage und Schauspiel die Elemente des Films. Der Besucher kann sich selbst vor der Kamera auf dem projizierten Bild eines Hochhausdaches von oben sehen; ein originales Storyboard erläutert den Ablauf der Duschszene in Alfred Hitchcocks Film "Psycho".
Ausgestellte Kaleidoskope, Perspektivtheater und Panoptiken erregten im 19. Jahrhundert Aufsehen. Eine "Wundertrommel" zum Ausprobieren führt die Illusion eines Films herbei: Wer durch die Schlitze der Blechtrommel blickt und diese dreht, sieht die Figuren des innen aufgeklebten Bildstreifens scheinbar in Bewegung. Über Exponate einer Laterna magica, die Bilder an die Wand wirft, und eines Kinematographen der Brüder Lumière wird die Entwicklung des Filmemachens gezeigt.
Zur Wiedereröffnung werden drei Oscar-Preisträger erwartet: Maximilian Schell, István Szabó und Caroline Link.