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Lesung Sky du Mont liest in Magdeburg

Sky du Mont und Christine Schütze kommen zur "Weihnachtlichen Lesung" nach Magdeburg und erzählen, warum diese nicht besinnlich wird.

Von Manuela Bock 21.11.2017, 00:01

Worauf darf sich das Publikum in Magdeburg freuen?
Christine Schütze:
Das Publikum kann sich auf einen Abend mit schöner Literatur freuen. Die meisten kennen Sky du Mont bisher wohl eher als smarten Bösewicht. Bei diesem Programm geht es nachdenklicher, aber auch witzig zu. Wohlgemerkt: Es wird nicht besinnlich! Dieses Wort mag ich nicht. Es werden diverse literarische Geschichten zu hören sein. Dazwischen mache ich überwiegend weihnachtliche Musik, aber ein bisschen frech wird es auch zugehen. Ohne diese Note kann ich einfach nicht.

Nach welchen Kriterien haben Sie die literarischen und musikalischen Stücke für das Programm ausgewählt?
Sky du Mont:
In erster Linie haben wir Stücke ausgewählt, die uns selbst gut gefallen und zu den Themen Winter, Advent und Weihnachten passen. Wir haben aber auch darauf geachtet, dass nicht alle Geschichten todernst und traurig sind, sondern auch zum Schmunzeln anregen. Es ist eine gute Mischung.

Christine Schütze: Die Musik ist zwar ein bisschen vom Thema des Abends bestimmt, wird aber auch ein paar sehr originelle Stücke bieten. Dazu möchte ich aber noch nicht so viel verraten.

Ist dieser Abend auch etwas für „Weihnachtsmuffel“?
Christine Schütze:
Wir werden ein Schild an die Tür machen: „Für Weihnachtsmuffel verboten!“ Nein, im Ernst: Unser Programm befasst sich nicht nur explizit mit Weihnachten. Es dreht sich nicht nur um weiße Flocken, Kamin und Tannenbaum. Es soll eher eine schöne und witzige Stimmung erzeugen, soll Unerwartetes bieten.

Ist Weihnachten aus Ihrer Sicht noch ein Fest der Liebe?
Christine Schütze:
Leider ist es oftmals ein Fest der Floskeln und erwartbaren Dinge. Ich habe schon beobachtet, dass während des Weihnachtsgottesdienstes die Menschen mit ihren Handys beschäftigt waren, genickt haben, als es darum ging, die Armut auch im Kleinen zu bekämpfen. Als am Ausgang die Kollekte eingesammelt wurde und Bettler vor der Tür standen, sind viele einfach schnell vorbeigegangen. Da überlege ich schon, was aus dem Fest der Liebe geworden ist. Vielleicht kann man es so sagen: Weihnachten ist ein schöner Anlass, sich wieder miteinander zu unterhalten und sich zu versöhnen. Wobei man dafür ja eigentlich auch immer einen Anlass finden könnte.

Sky du Mont: Ich habe das Gefühl, dass Weihnachten zu einem Konsum-Fest geworden ist. Viele nervöse Menschen rennen mit Einkaufstüten durch die Stadt. Und dann kommen eben wir mit unserem saisonbewegten Programm und sprechen unter anderem das Thema Einsamkeit an.

Christine Schütze: … ja, weil das ein Thema ist, das wahrscheinlich gerade zu Weihnachten wieder viele Menschen trifft, weil es längst nicht mehr überall so ist, dass die Familie im großen Kreis zusammensitzt. Und selbst wenn, ist es nicht immer schön.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie zusammen auf der Bühne stehen?
Sky du Mont:
Wir haben uns bei einer meiner Lesungen kennengelernt, wo sie gespielt hat. Als wir uns unterhalten haben, war uns schnell klar, dass wir zusammen ein Programm machen möchten. Daraus ist „BeziehungsWeisen“ entstanden, ein komödiantisch-musikalischer Abend, den Christine Schütze erdacht hat – so etwas kann ich leider gar nicht.

Bei „BeziehungsWeisen“ geht es um Missverständnisse zwischen den Geschlechtern. Wie ernst nehmen Sie diese denn?
Christine Schütze:
Todernst natürlich …!

Sky du Mont: Wir gehen mit viel Humor an das Thema heran.

Christine Schütze: Ich bin Kabarettistin, da muss man immer mit Ironie rechnen. Grundsätzlich muss man Themen zunächst schon erst mal ernst nehmen, um dann wieder locker mit ihnen umgehen zu können. Dieses Programm spielt mit Missverständnissen, beleuchtet sie von verschiedenen Seiten. Wir drehen sie herum, passen sie uns an. Von uns beiden ist Sky beispielsweise derjenige, der länger vor dem Spiegel steht, solche Sachen eben. Wir nehmen gern Männer- und Frauen-Klischees auf die Schippe.

Wie kann man sich Ihre Zusammenarbeit vorstellen? Probt jeder für sich?
Sky du Mont:
Wir proben zusammen, um aufeinander eingehen zu können, weil wir auch viel Interaktion in unseren Programmen haben.

Christine Schütze: Es ist viel besser, gemeinsam am Programm zu arbeiten, schon, weil es Dialoge zwischen uns gibt. Und so etwas will geprobt sein, auch wenn dabei Raum für Improvisationen und spontane Publikumsreaktionen bleibt.

Wie stark nutzen Sie denn die Möglichkeit zu improvisieren?
Christine Schütze:
Wir improvisieren gern. Als Kabarettistin kann ich gar nicht anders – wenn es Reaktionen vom Publikum gibt, gehe ich gern darauf ein und Sky als altem Hasen im Showgeschäft geht es genauso. Wir sind jedes Mal dankbar, wenn es einen Ball gibt, den wir zurückspielen können.

Wie sollten die Zuschauer von Ihrem Programm in Magdeburg nach Hause gehen?
Sky du Mont:
Sie gehen hoffentlich beschwingt und mit ein paar neuen Ideen nach Hause – und sind inspiriert.

„Weihnachtliche Lesung“ am 11.12. ab 20 Uhr im Theater in der Grünen Zitadelle. Karten unter (0391) 59 75 04 90.