Wedel-Inszenierung mit viel Prominenz Stehende Ovationen für abgespeckte Festspiele
Worms (ddp). Rund 650 Zuschauer haben am Freitagabend die Premiere der Wormser Nibelungenfestspiele 2010 mit stehenden Ovationen gefeiert. Nach gut zweieinhalb Stunden war die Uraufführung des aus Textkollagen bestehenden Stückes "Teufel, Gott und Kaiser" erstmals erfolgreich absolviert worden.
Im Gegensatz zu den Vorjahren drehten sich die Nibelungenfestspiele in ihrem neunten Jahr erstmals nicht um den Sagenstoff der Nibelungen, sondern stellten den Stauferkaiser Friedrich II. (1194-1250) in den Mittelpunkt des Stückes.
Wedel hatte das Stück im Vorfeld als eine Art "Notoperation" bezeichnet: nach einem Beschluss des Wormser Stadtrats hatten die Festspiele eigentlich in diesem Jahr ganz ausfallen sollen.
Stattdessen fand die Aufführung nun unter extrem verkleinerten Bedingungen statt: Die Bühne stellte der Platz neben dem Dom dar, die Zuschauertribünen wurden auf 560 Plätze mehr als halbiert. Das Budget war von 4,2 Millionen Euro auf 1,15 Millionen Euro zusammengestrichen worden, die Proben dauerten ganze vierzehn Tage. Wedel hatte deshalb immer wieder vom dem "Improvisationscharakter" der diesjährigen Produktion gesprochen.
Am Freitagabend ging das Stück jedoch reibungslos über die Bühne. Die Schauspieler, darunter Größen wie Heinz Hoenig, Meret Becker, Anouschka Renzi, Alexandra Kamp und Dirk Bach, präsentierten ihre Texte mit viel Spielfreude und wurden mit minutenlangem Beifall belohnt.