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Teilhaber beantragen vor Gericht gegenseitigen Ausschluss: Am Ende könnte sogar die Auflösung stehen Streit der Gesellschafter bedroht den Suhrkamp Verlag

06.12.2012, 01:37

Frankfurt am Main (dpa) l Drei Jahre nach dem Umzug von Frankfurt nach Berlin droht dem renommierten Suhrkamp Verlag die Auflösung.

Die zerstrittenen Gesellschafter verlangten gestern vor dem Landgericht Frankfurt, sich gegenseitig auszuschließen. Die von Suhrkamp-Chefin Ulla Unseld-Berkéwicz geführte Unseld-Familienstiftung hält 61 Prozent am Verlag. Hans Barlach ist über die Medienholding Winterthur mit 39 Prozent beteiligt. Der Enkel des Bildhauers Ernst Barlach beantragte gestern die Auflösung der gesamten Gesellschaft, falls der Klage seiner Medienholding nicht stattgegeben werden sollte. Bei einer Auflösung würde das Vermögen des Verlags anteilsmäßig aufgeteilt. Die Kammer für Handelssachen des Landgerichts will am 13. Februar kommenden Jahres ihre Entscheidung verkünden.

"Einer der namhaftesten Teilnehmer am Literaturbetrieb der Nachkriegszeit droht zu verschwinden", fasste der Vorsitzende Richter Norbert Höhne das Ergebnis der Verhandlung zusammen. "Beide Gesellschafter sehen sich offenbar wechselseitig als Inkarnation des Bösen."