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Tarifabschluss stellt Theater vor Probleme

05.04.2012, 03:24

Magdeburg (gw) l Der Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen wird die kommunalen Theater und Orchester in diesem Jahr zirka 56 Millionen Euro, ab 2013 jährlich etwa 100 Millionen Euro kosten. "Das sind erhebliche Beträge, die die Theater und Orchester nicht selbst erwirtschaften können", kommentierte der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, die anstehenden Lohnerhöhungen. Es sei dringend erforderlich, dass die Kommunen diese Beträge zur Verfügung stellen, da nach einem Personalabbau von 6500 Stellen in den letzten 20 Jahren die Spielräume für weitere Stellenreduzierungen in den Theatern und Orchestern nicht mehr vorhanden seien.

Für das Theater Magdeburg bedeutet die Tariferhöhung allein in diesem Jahr Mehrausgaben in Höhe von 500000 Euro, 2013 eine Million Euro. "Wir hatten der Stadt bereits ein klares Signal gegeben, Defizite abzubauen, aber in dieser Dimension ist das für uns nicht möglich", sagt Verwaltungsdirektor Marc Stefan Sickel. Auch Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) hatte im Januar in der Diskussion um den Theater-Wirtschaftsplan im Stadtrat gesagt: "Ich halte es nicht für möglich, dass das Theater jede Tarifsteigerung in den kommenden Jahren im Haus selbst kompensieren kann."

Das Nordharzer Städtebundtheater ist von den neuen Tarifen in diesem Jahr nicht betroffen. Seit 2005 gibt es am Halberstädter Ensemble Haustarifverträge, die allerdings zum 31. Dezember 2012 auslaufen. Ein erstes Sondierungsgespräch müsste vor der Sommerpause stattfinden.