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Magdeburger Musikfestival geht am 14. März in seine 22. Auflage / Belgischer Oboist gewinnt Telemann-Preis Telemann bringt diesmal Generationen zusammen

Von Elisa Sowieja 13.11.2013, 02:06

Magdeburg. "Können Sie mich hören?" Mit lauter Stimme richtet der Chef des Magdeburger Gesellschaftshauses seine Frage an eine Wand. Auf der ist ein bescheiden lächelnder Professor Paul Dombrecht zu sehen, Träger des Telemann-Preises 2014. Er ist bei der Pressekonferenz zu den nächsten Telemann-Festtagen per Internetprogramm Skype zugeschaltet. Eine Erfindung der jungen Generation, genutzt von einer älteren: Dieses Experiment passt wie die Faust aufs Auge zum Thema der 22.Auflage des Magdeburger Musikfestivals: "Generationen. Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach."

Vom 14. bis 23. März gestalten mehr als 530 Künstler aus 19 Ländern ein Programm, bei dem Traditionelles und Moderne zusammenkommen. Wie sich beides mischen kann, haben einst Telemann und sein Patenkind - welcher zweitältester Sohn von Johann Sebastian Bach war - vorgemacht. Sie tauschten sich in Briefen und mit Noten intensiv aus.

Bei den Telemann-Festtagen treffen ebenso Generationen aufeinander: Auf der einen Seite spielen renommierte Künstler aus dem Bereich Alter Musik, zum Beispiel die Rheinische Kantorei. Auf der anderen Seite ist Nachwuchs zu hören, wie das Preisträgerensemble des vergangenen Internationalen Telemann-Wettbewerbs, die Camerata Bachiensis aus Leipzig.

Zu den Höhepunkten gehört die Oper "Otto" von Georg Friedrich Händel in der Bearbeitung von Telemann. Den musikalischen Part übernimmt das französiche Ensemble Le Concert Lorrain, Regie führt die namhafte Regisseurin Arila Siegert. Außerdem werden Werke erstmals seit ihrer Entstehungszeit im 18. Jahrhundert wieder zu hören sein, etwa Telemanns Oratorium zum Johannisfest 1731 "Gelobet sei der Herr". Und damit auch die ganz junge Generation eingebunden ist, wird mit "Pimpinone" ein Stück extra für Grundschüler aufbereitet.

Auch Paul Dombrecht hat einen Auftritt bei den Festtagen. Er spielt mit seinem Ensemble Stücke von Telemann und Bach - und nimmt seine Auszeichnung entgegen, welche die Stadt Magdeburg mit 2500 Euro dotiert hat. Dafür kommt er persönlich vorbei - übertreiben muss man es mit dem Modernen schließlich nicht.

Weitere Infos und Tickets gibt es unter www.telemann.org und per Telefon: (03 41) 14 99 07 58.