Ticktack in der alten Villa

Magdeburg l Mit Leichtigkeit Tiefgang in ein Theaterstück zu bekommen, ist den Schauspielern des kleinen Theaters an der Angel in all den vergangenen Sommern immer wieder gelungen. Auf Humor und Nachdenklichkeit setzen Ines Lacroix und Matthias Engel gemeinsam mit ihren Gästen auch in diesem Sommer.

Therese Thomaschke, die seit vielen Jahren den Theatermenschen dieser Villa verbunden ist, hat für „Sommer Zeit Geist oder Die tickt nicht richtig“ das Buch auf Grundlage des Stückes „Die Sache Makropulos“ geschrieben. Der tschechische Schriftsteller Karel Capek (1890–1938) ging in seiner Fantasiekomödie der Frage nach dem Sinn der Sterblichkeit nach. Er ließ dafür eine Frau 300 Jahre leben. Sie hatte ein weißes Pulverchen zur Lebensverlängerung genommen.Und so kann die Dame in einer Erbschaftsangelegenheit um die alte Villa mit Wissen verblüffen, das sie ob der Jahre an normaler Lebensdauer eigentlich gar nicht haben kann. Was folgt, sind verschiedene Identitäten und ein Versteckspiel.

Der tschechische Komponist Leoš Janáček hat den Stoff für eine seiner Opern genutzt. Er war damals schon betagt und soll gesagt haben: „Wir sind glücklich, weil wir wissen, dass unser Leben nicht lange dauert.“

Das Sommerstück will Fragen nach Lebenszeit in unserer alternden Gesellschaft aufgreifen. Was wäre, wenn wir nicht mehr altern? Gibt es einen Jungbrunnen? Und: Ist Unsterblichkeit erstrebenswert? Bringt sie Erfüllung?

Komische, auch absurde Momente verspricht Regisseur Pierre Schäfer. Schäfer hat im Magdeburger Puppentheater bereits mehrfach inszeniert.

Seit 15 Jahren würde nun schon das Theater den Geist des Hauses Zollstraße 19 aufspüren, sagt Ines Lacroix. Mit Blick auf damals wird auf den Tag genau am 14. Juli Premiere sein. Gespielt wird bis 4. September wie üblich beim Angelschen Sommerstück auch im Garten. Es gibt fünf Stationen. Auch dort überall Ticktack.