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Politiker würdigen jahrhundertealte Traditionen des Leipziger Knabenchores in einer Feststunde / Ausstellung und Bürgerfest zum Jubiläum Tillich: Aus der Musik der Thomaner erwächst eine spirituelle Kraft

21.03.2012, 03:09

Leipzig (epd) l Mit einem Festakt in der Leipziger Thomaskirche ist gestern das 800-jährige Bestehen des Thomanerchors gefeiert worden. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) würdigte bei der Festveranstaltung die jahrhundertealten Traditionen des berühmten Knabenensembles. Aus der Musik erwachse eine spirituelle Kraft, die den Chor auch die beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts habe überstehen lassen. An der Feier nahm auch der neugewählte Bundespräsident Joachim Gauck teil. Er nannte den Festakt im Anschluss "sehr, sehr bewegend". Insgesamt waren rund 700 Menschen in die Thomaskirche gekommen.

Sachsens Ministerpräsident Tillich betonte in der Feststunde, bei den Feierlichkeiten zum 800-jährigen Bestehen des Ensembles sollten nicht nur die Institutionen im Mittelpunkt stehen, sondern vor allem die vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Thomaner. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) unterstrich, wichtig für den langjährigen Bestand seien auch immer der innere Zusammenhalt des Chores, Einstellungen, Werte, Ideale und Glauben gewesen.

Der weltberühmte Knabenchor feiert seinen 800. Geburtstag seit Montag mit einer Festwoche. Unter dem Titel "Cantate!" hatte das Stadtgeschichtliche Museum am Vortag seine Ausstellung eröffnet. Heute ist ein Bürgerfest im Neuen Rathaus geplant. Mit seiner Jahrhunderte alten Geschichte ist das berühmte Knabenensemble aus etwa 100 Jungen der vierten bis zwölften Klasse einer der ältesten Chöre überhaupt. Zahlreiche bekannte Musiker und Komponisten leiteten den Thomanerchor, darunter auch ab 1723 Johann Sebastian Bach.