Aufreger im Netz Mit 100 Euro abgespeist: Fans beschweren sich über Abzocke bei „Bares für Rares“
Bei der TV-Show „Bares für Rares“ wird jede Art von Trödel verkauft. Bei einer Spielekonsole von Nintendo von 1983 sind sich die Fans sicher: Sie ging eindeutig unter Wert über den Tisch. Im Netz beschweren sie sich über den niedrigen Verkaufspreis.

Halle (Saale)/DUR/acs - In der Trödel-Show „Bares für Rares“ wird allerlei Trödel verkauft. Manchmal ist auch ein begehrtes Sammlerstück dabei. Experten verraten den Anbietern der Ware im Voraus, wie viel ihr Trödel wert ist. Im Händlerraum wird dann um den Verkaufspreis gefeilscht.
Fans von „Bares für Rares“ beschweren sich über Abzocke im Netz
Fans der Trödelshow haben sich jetzt über einen Deal beschwert, der in ihren Augen fast einer Abzocke gleicht. Denn die Spielekonsole von Nintendo, die der Frühpensionär Stefan mit in die Show brachte, wurde deutlich unter dem Wert verkauft, den der Experte im Voraus bestimmt hatte.
Bei der Spielekonsole handelte es sich um ein sogenanntes Game-&-Watch-Multi-Screen-Gerät von Nintendo, eine der frühesten Spielekonsolen überhaupt von 1983. Auf dem Gerät ist ein Mario-Bros.-Spiel vorinstalliert.
Das Gerät, das aus Japan stammt, war in der Originalverpackung und sogar eine Gebrauchsanleitung war dabei. Experte Colmar Schulte-Goltz bewerte das als „besonders“.
„Games-&-Watch-Multi-Screen" von Nintendo - 200 bis 240 Euro wert
Rentner Stefan wusste jedoch offenbar nicht, um welches Gerät es sich genau handelte. Auch, wie viel die Spielekonsole wert war, war ihm offensichtlich nicht bewusst. Deshalb rief er für seine Rarität auch nur 50 bis 70 Euro aus. Zu wenig – wie der Experte befand.
„Games-&-Watch-Multi-Screen, dann noch japanisch, das ist etwas, was Sammler schätzen“, erklärte Schulte-Goltz. Er setze für die Konsole einen Wert von 200 bis 240 Euro an. Gleichzeitig warnte er jedoch auch davor, dass die Händler bei „Bares für Rares“ zu wenig spezialisiert seien, um den wahren Wert der Konsole zu bezahlen.
Als der Rentner dann mit vorsichtigem Optimismus in den Händlerraum marschierte, sollte er leider enttäuscht werden. Händler Walter Lehnertz begutachtete die Konsole zwar noch mit den Worten „Auf jeden Fall ist es Kult“ und konterte das erste Gebot von Julian Schmitz-Avila über 50 Euro auch gleich mit den üblichen 80 Euro. Dann herrschte jedoch betretenes Schweigen.
Spielekonsole wird bei „Bares für Rares“ weit unterm Wert verkauft
Niemand wollte auf die Nintendo-Konsole bieten. Als Rentner Stefan als letztes Mittel die Expertise enthüllte, erwiderte Händler Lehnertz schlussendlich: „‘N Hunni mach ich noch.“ Resignierend antwortete Stefan daraufhin: „Na, wenn keiner mehr was macht…“ - und stimmte dem Angebot tatsächlich zu.
Mit 100 Euro lag er zwar über seinem zunächst genannten Wunschpreis, jedoch weit unter der Expertise. Entsprechend gab es auch im Netz fassungslose Kommentare über diesen Deal.
„Hätte er auf Ebay für viel mehr wegbekommen, schade, dass er sich so abziehen lassen hat“, lautete ein Kommentar. „Ganz ehrlich, er hat dafür VIEL zu wenig bekommen“, meinte ein anderer User und eine weitere Person schrieb: „Dafür hätte ich es mitgenommen und bei eBay verkauft.“
Allerdings: Der Anbieter hätte in der TV-Show nicht verkaufen müssen. Er hätte seine Kostbarkeit auch wieder mit nach Hause nehmen können.