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TV-Show mit Horst Lichter „Bares für Rares“: Kuriose Fakten rund um die ZDF-Trödelshow

Die Trödelshow „Bares für Rares“ ist auch heute noch ein echter Quoten-Garant. In der langen Geschichte der Sendung gab es zahlreiche ungewöhnliche Exponate und andere Kuriositäten. Wir stellen die verrücktesten Fakten rund um die Show vor.

Aktualisiert: 28.04.2022, 10:04
Moderator Horst Lichter ist das Aushängeschild der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“.
Moderator Horst Lichter ist das Aushängeschild der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“. Foto: Frank W. Hempel/ZDF/dpa

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR/thj – Seit 2013 führt Horst Lichter durch die ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, bei der die Teilnehmer die Möglichkeit haben, mitgebrachte Antiquitäten von Experten schätzen zu lassen und sie im Anschluss möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Mittlerweile wurden über 1.400 Folgen der Sendung produziert. Diese kuriosen Fakten rund um die Sendungen kennen Sie vielleicht noch nicht.

„Bares für Rares“: Manager warnte Horst Lichter vor Teilnahme

Obwohl er heute als das Aushängeschild von „Bares für Rares“ gilt, wäre Horst Lichter fast nicht bei der Sendung gelandet – zumindest, wenn es nach seinem Management gegangen wäre. In der „NDR Talkrunde“ berichtete Lichter, dass sein Manager ihm von der Show abgeraten hätte.

Er sei Koch und kein „Trödelonkel“, soll sein Manager damals zu ihm gesagt haben. Lichter ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken – der Erfolg der Sendung sollte ihm Recht geben.

„Handstand-Lucki“ und „80-Euro-Waldi“: So kamen die Händler zu ihren Spitznamen

Neben Lichter besteht auch die Händlerriege bei „Bares für Rares“ aus echten Charakterköpfen. Einer davon ist Ludwig Hofmaier, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Handstand-Lucki“. Der Antiquitätenhändler war früher Turner und bekam seinen Kosenamen aufgrund eines sportlichen Erfolgs:

Innerhalb von drei Monaten legte er im Jahr 1967 die rund 1.070 Kilometer lange Strecke von Regensburg bis Rom nur auf seinen Händen zurück. Seit 2020 ist er jedoch nicht mehr Teil der Sendung.

Die Geschichte hinter dem Spitznamen von Walter Lehnertz ist hingegen eher profaner Natur: Die Bezeichnung „80-Euro-Waldi“ habe sich irgendwann durchgesetzt, nachdem er bei seinem ersten Deal einen Betrag von 80 Euro bot. Das 80-Euro-Startgebot wurde irgendwann zu einer Art Running Gag in der Sendung, der Waldi zu seinem Künstlernamen brachte.

Das höchste Gebot und der höchste Verkaufspreis bei „Bares für Rares“

Das bislang höchste Gebot für ein Exponat bei „Bares für Rares“ stammt von der Händlerin Susanne Steiger. In einer Sendung im Juli 2018 bot sie 90.000 Euro für ein Mercedes-Benz-Cabriolet vom Typ 190 SL. Der Deal kam am Ende jedoch nicht zustande, da der Verkäufer sein Gefährt nicht unter 95.000 Euro abgeben wollte.

Dafür hatte Steiger bei einer Folge im Mai 2019 mehr Glück: In der Sendung wurde ein goldenes Pektorale, ein Brustkreuz geistlicher Würdenträger, vorgestellt, das angeblich einen Holzsplitter vom Kreuz Jesu enthalten soll. Die durch ein päpstliches Siegel beglaubigte Kreuzreliquie wechselte für 42.000 Euro den Besitzer. Der Schätzwert lag bei etwa 60.000 bis 80.000 Euro.

Tops und Flops: Weitere Kuriositäten bei „Bares für Rares“

Das komplette Gegenteil erlebte ein Verkäufer in einer Folge im Januar 2018: Der Mann bot 1.100 Hefte der Science-Fiction-Serie „Perry Rhodan“ an, konnte damit aber keinen der Händler begeistern. Am Ende ging die Sammlung für zehn Euro an Julian Schmitz-Avila. Es gilt damit bislang als das niedrigste Gebot, das bisher zu einem Verkauf geführt hat.

Mehr Glück hatte hingegen das Zauberkünstler-Duo Ehrlich Brothers, das im Juli 2015 eine zu einem Herz gebogene Eisenbahnschiene feilbot. Obwohl der ursprüngliche Schätzwert nur 26 Euro betrug, schlug Händler Fabian Kahl am Ende für 8.000 Euro zu.

Bei „Bares für Rares“ wechselte im März 2016 aber auch eine echte Antiquität den Besitzer: In der Show wurde ein knapp 4.000 Jahre altes babylonisches Rollsiegel – das bisher älteste Exponat der Sendereihe – vorgestellt, für das Susanne Steiger am Ende für ihr Höchstgebot von 1.200 Euro den Zuschlag bekam.

Ist „Bares für Rares“ echt oder fake?

Immer wieder gibt es Gerüchte, dass es bei „Bares für Rares“ nicht mit rechten Dingen zugeht. Das ZDF reagierte bereits Anfang 2018 auf die Vorwürfe und gab an, dass die in der Sendung gezeigten Verkäufe echt und nicht gescriptet seien.

Der Sender räumte jedoch ein, dass bei der Sendung auch bezahlte Statisten zum Einsatz kommen würden, die jedoch nicht direkt an den Verkäufen teilnehmen und eher als „Füllmaterial“ im Hintergrund agieren würden.

Auch Moderator Horst Lichter zeigte sich über die Vorwürfe schockiert: „Wenn irgendetwas einen großen Erfolg hat, wird sich nicht gefreut, sondern vermutet, dass da was nicht stimmen kann. […] Der Deutsche kann nicht erstmal genießen, ohne zu denken, da ist ein Haken dran. Das finde ich immer schade“, sagte er im Gespräch mit „Prisma.de“.

„Bares für Rares“ auch international erfolgreich

Nach dem großen Erfolg im deutschen Fernsehen wurde das Konzept von „Bares für Rares“ inzwischen auch in anderen Ländern umgesetzt. Seit 2017 läuft in Frankreich die Adaption „Affaire conclue“ („Geschäft abgeschlossen“), unter dem Titel „Cash or Trash“ („Bargeld oder Ramsch“) wird die Idee hinter der Sendung seit 2019 auch im niederländischen Fernsehen gezeigt.

2019 startete auf ServusTV außerdem der Ableger „Bares für Rares Österreich“, auch in Großbritannien wird die Show seit 2020 als „The Bidding Room“ („Der Gebotsraum“) ausgestrahlt.