Familie Dr. Kleist
Ein TV-Dauerbrenner zeichnet sich durch Kontinuität und Wandel aus. Die populäre Arzt-Serie Familie Dr. Kleist scheint das zu berücksichtigen. Sie geht mit 16 weiteren Folgen in die nächste Staffel, allerdings mit neuer Sendezeit.
Berlin (dpa) - So manche TV-Serie entwickelt sich zum Dauerbrenner - wenn man an Formate wie Um Himmels Willen (ARD) oder Herzensbrecher (ZDF) denkt. Und gleich nach den Krimis stehen dabei Arzt-Serien ganz oben in der Beliebtheit im Publikum.
Zu sehen ist das nicht zuletzt an der Serie Familie Dr. Kleist: Die bereits sechste Staffel startet mit diesmal gleich 16 neuen Folgen ab Dienstag im Ersten (18.50 Uhr). Allerdings rutscht die Serie nun vom Hauptabend, wo sie bislang um 20.15 Uhr bis zu fünf Millionen Zuschauer hatte, in den hart umkämpften Vorabend.
Dr. Christian Kleist (Francis Fulton-Smith) überlegt, seinen Arztberuf aufzugeben - nachdem eine Patientin von ihm gestorben ist. Und er möchte mehr Zeit für seine Familie haben. Er denkt an eine Praxisgemeinschaft, in der alle unter einem Dach arbeiten: Er selbst als Internist, sein Sohn Peter (Meo Wulf) als Physiotherapeut, seine Tochter Lisa (Marie Seiser) als Gynäkologin und seine Mitarbeiterin Nora (Winnie Böe) als Assistentin.
Trotz der Schulden, die sie gemeinsam machen werden, sind seine Kinder mit dabei. Lediglich Lisas Mann Michael (Luca Zamperoni) will den Chefarztposten in seiner Klinik nicht aufgeben. Die enge Zusammenarbeit in der neuen Praxisgemeinschaft sorgt gleich für viel Zündstoff - auch und gerade für Christians Partnerin, die Rechtsanwältin Anna Schöller (Ursula Buschhorn). Natürlich sind auch Uta Schorn als Christians Mutter Inge und Walter Plathe als Annas Halbbruder Bernd wieder dabei.
Die junge Schauspielerin Lisa-Marie Koroll (18) spielt seit zehn Jahren in der Serie mit, in der sie in der Rolle von Christans Adoptivtochter Clara zu sehen ist. Mittlerweile träumt sie von einer Musikkarriere mit ihrer Girl-Rock-Band und wird ungewollt schwanger. Clara ist natürlich über die Jahre auch zu einer Heranwachsenden gereift, die sich bestimmten Probleme und Herausforderungen stellen muss, sagte Koroll der Deutschen Presse-Agentur. Sie ist selbstbewusster geworden, versucht ihren eigenen Weg zu gehen und lotet ihre Grenzen aus.
Das macht sie offenbart auch im eigenen Leben: Über die letzten drei Jahre habe ich erkannt, dass die Schauspielerei meine Leidenschaft ist. Gerade das Jahr 2016 hat mich positiv überrascht, es gab so viele neue Möglichkeiten für mich. Es liege einfach nicht in ihrer Natur, nichts zu tun. Dann werde ich schrecklich unruhig. Ich sehne mich noch nicht nach einer längeren Pause, daher möchte ich jetzt so viel mitnehmen wie ich kann.
Aber warum wandert die populäre Hauptabendserie in den Vorabend? Ein Sprecher der ARD-Programmdirektion weist daraufhin, dass mit In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte bereits ein Ableger einer Hauptabendserie erfolgreich am Vorabend etabliert werden konnte.
Es gibt allerdings einen Unterschied: Der Ableger von In aller Freundschaft wurde neu konzipiert ins Vorabendprogramm aufgenommen. Wie erfolgreich der Wechsel im Fall der Familie Dr. Kleist funktioniert, bleibt abzuwarten. Die Beteiligten zumindest mühen sich redlich: Gleich vier Autoren (Headautor: Michael Mayer) und drei Regisseure (Stefan Bühling drehte acht Folgen) zeichnen für die neuen Folgen verantwortlich.