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Finale der Netflix-Kultserie Letzte Staffel „Stranger Things“: Abschied vom Upside Down

Nach fast einem Jahrzehnt steuert die Kultserie „Stranger Things“ auf ihr Finale zu. Im Interview erzählen Macher und Stars, warum sie mit dem Abschluss des Netflix-Hits zufrieden sind.

Von Philip Dethlefs, dpa 26.11.2025, 13:12
Die Freunde aus Hawkins machen in der letzten „Stranger Things“-Staffel Jagd auf den bösartigen Vecna.
Die Freunde aus Hawkins machen in der letzten „Stranger Things“-Staffel Jagd auf den bösartigen Vecna. -/Netflix/dpa

London - Im Sommer 2016 feierte die Serie „Stranger Things“ beim Streamingdienst Netflix Premiere und wurde praktisch über Nacht zu einem weltweiten Phänomen. Mit ihrer Mischung aus Fantasy, Mystery, Horror und Coming-of-Age-Story und mit viel 80er-Jahre-Flair und Popkultur-Anspielungen traf die Show den Nerv der Zeit - und begeisterte vom Start weg sowohl Zuschauer, die die 80er Jahre erlebt haben, als auch ein jüngeres Publikum.

Finale nach fast zehn Jahren

Nun endet nach fast zehn Jahren die Serie, die Millie Bobby Brown und andere zu Stars machte. Die ersten vier Folgen der finalen Staffel starten am 27. November. „Es ist beängstigend, aber ich freue mich auch“, sagt Noah Schnapp im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Schnapp spielt Will Byers, einer der zentralen Figuren in „Stranger Things“. „Natürlich ist es traurig und sehr emotional. Aber alle guten Dinge haben ein Ende.“

Ganze drei Jahre mussten die Fans auf das Finale warten. Beispiele für Serien, die Teile ihres Publikums am Ende enttäuscht haben, gibt es viele - von „Lost“ bis „Game Of Thrones“. Ob die fünfte und letzte Staffel, die in drei Teilen - am 27. November, 26. Dezember und 1. Januar 2026 - veröffentlicht wird, den hohen Erwartungen gerecht wird?

„Natürlich ist das beängstigend“, sagt Serienschöpfer Matt Duffer (41), der die Serie mit seinem Zwillingsbruder Ross kreiert hat. „Es gibt so viele Handlungsstränge, eine Mythologie, eine komplexe Geschichte – all das muss zu einem befriedigenden Abschluss gebracht werden.“

Das Ende stand seit Jahren fest

Schauspielerin Natalia Dyer, die in der Show Nancy Wheeler spielt, ist zufrieden. „Es gab eine Menge Katharsis“, sagt sie im dpa-Interview. „Ein richtiger Abschluss ist nicht immer selbstverständlich, wenn man am Filmset ist. Aber die Macher haben wirklich alles gegeben, damit es sich wie ein richtiges Ende anfühlt. Und das ist wirklich schön.“

Die Duffers waren nach eigener Aussage lange vorbereitet und hatten das Ende von „Stranger Things“ schon früh im Kopf. „Besonders die letzte Szene“, betont Matt Duffer. „Das hatten wir seit etwa sieben Jahren vor Augen und davon waren wir sehr überzeugt. Wir haben uns daran orientiert und konsequent darauf hingearbeitet.“ Mit dem Ergebnis seien alle Beteiligten sehr zufrieden. „Am Ende werden wir sehen, was das Publikum sagt.“

Der Hype vor der letzten Staffel ist enorm und wird von Netflix mit zahlreichen Werbemaßnahmen und Fan-Events befeuert. Die Schauspieler gingen auf ausgiebige PR-Tour und besuchten den Teufelsberg in Berlin und eine stillgelegte U-Bahn-Station in London - Orte, die ein wenig an die düstere Schattenwelt aus der Serie erinnern. Es gibt unzählige Fanartikel. Eine Fast-Food-Kette bietet „Stranger Things“-Menüs an.

Für Zuschauer, die nach drei Jahren Erinnerungslücken haben, aber nicht die Zeit, um noch einmal die ersten vier Staffeln zu schauen, bietet Netflix Recap-Videos an - kurze Staffel-Zusammenfassungen, mit denen man sein Gedächtnis ein wenig auffrischen kann. Schließlich ist viel passiert in der fiktiven Kleinstadt Hawkins. Achtung: Es folgen Spoiler für die ersten vier Staffeln.

Was bisher geschah

In der ersten Staffel, die im Jahr 1983 spielt, verschwindet der kleine Will Byers (Noah Schnapp). Seine Freunde Mike Wheeler (Finn Wolfhard), Dustin Henderson (Gaten Matarazzo) und Lucas Sinclair (Caleb McLaughlin) treffen bei der Suche nach Will auf das geheimnisvolle Mädchen Elf (Millie Bobby Brown), das über außergewöhnliche Kräfte verfügt. Schließlich entdecken sie - und Wills Mutter Joyce (Winona Ryder), eine parallele Schattenwelt - das Upside Down. Dort lauert der Demogorgon, ein furchteinflößendes Monster.

Nachdem Will aus der Schattenwelt gerettet werden konnte, wird Hawkins in der nächsten Staffel - das Jahr ist 1984 - von einer noch größeren Bedrohung heimgesucht. Ein Wesen, das als Gedankenschinder bezeichnet wird, dringt in die Gedanken seiner Opfer ein und übernimmt die Kontrolle über ihren Willen.

In der dritten Staffel (1985) infiltrieren sowjetische Agenten Hawkins, um ein Portal zur Schattenwelt zu öffnen. Das bringt natürlich weitere ungebetene Gäste. Polizeichef Jim Hopper (David Harbour) opfert sich, um das Portal von der anderen Seite zu verschließen - und landet in einem russischen Straflager, in dem mit Demogorgons experimentiert wird.

Die vierte Staffel beginnt mit unerklärlichen Todesfällen in Hawkins. Ein intelligentes Wesen namens Vecna (Jamie Campbell Bower) sucht die Bürger der Stadt in ihren Träumen heim. Elf muss feststellen, dass es in ihrer traumatischen Vergangenheit eine Verbindung zu Vecna gibt. Die Schattenwelt greift auf die reale Welt über. Teile der Stadt müssen evakuiert werden.

Die letzte Schlacht steht bevor

Vor dem Finale gilt für alle Beteiligten höchste Geheimhaltungsstufe. Nur so viel ist bekannt: Im Herbst 1987 steht Hawkins unter militärischer Quarantäne und ist gezeichnet von der Öffnung des Portals zum Upside Down. Elf wird von der Regierung gesucht. Unter ständiger Beobachtung schmieden ihre Freunde einen Plan, um dem Horror ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.

„Es steht viel auf dem Spiel“, resümiert Caleb McLaughlin, der einen Augenblick überlegt, was er überhaupt über die fünfte Staffel und die letzte Schlacht sagen darf - und was nicht. „Wir haben alle ein gemeinsames Ziel: Vecna zu besiegen. Wir wurden in der letzten Staffel besiegt, und jetzt sind alle heiß auf eine Revanche.“