TV-Tipp „München Mord“-Team ermittelt in Schrebergärten
Das Kommissar-Trio Schaller, Flierl und Neuhauser untersucht eine Explosion mit einem Toten in einer Schrebergarten-Siedlung. Offenbar war es war kein Unfall.

München - Das Trio aus der beliebten Reihe „München Mord“ muss sich unter die Kleingärtner begeben. Doch bald kommen Zweifel auf, ob die manipulierte Explosion einer Hütte in der Kolonie tatsächlich dem Toten gegolten hat. Oder war der Mann einfach zur falschen Zeit am falschen Ort? Die Frage klärt sich im Regionalkrimi „Das Kamel und die Blume“ aus dem Jahr 2021 am Dienstag ab 20.15 Uhr auf ZDFneo.
„Eine explodierte Hütte im Schrebergarten - was soll das?“, raunzt der ewig mürrische Kommissar Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier) in Richtung seiner Kollegin Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen). Doch diese bleibt gelassen auf dem Weg zum „Spießerstadl“, wie Neuhauser die Laubenpiepersiedlung nennt. Dort ist ein Toter gefunden worden und wie sich bald herausstellt, war es keine gewöhnliche Verpuffung - es wurde an der Gasleitung manipuliert. Mord! Und das „in so einer friedlichen Gegend“, wie die Kommissarin ungläubig sagt.
„Krasse Kampfzone“
Weit gefehlt. „So ein Spießerstadl ist eine absolut krasse Kampfzone“, klärt Kollege Neuhauser auf. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf den sonderbaren Nachbarn „Woita“ (Helmfried von Lüttichau), der offensichtlich ein Geheimnis hat, sich vor den Polizisten in Stummheit flüchtet und in seine Hütte verzieht, wo er noch immer seiner vor vielen Jahren gestorbenen Frau nachtrauert.
Und dann ist da ja noch das verliebte Paar, Celine (Lena Meckel) und Karim (Hassan Akkouch), die sich in der explodierten Hütte regelmäßig getroffen haben. Celine ist schwanger, aber nicht vom Freund, sondern von ihrem Ex, der sie noch immer zurückhaben will. Karim jedoch akzeptiert das Kind, was nicht nur ihrem ehemaligen Partner Patrick (Timur Bartels) missfällt, sondern auch ihrem Vater, Oliver Papst (Rufus Beck). Er entpuppt sich als rechtsgesinnter Künstler, der in seiner Werkstatt Nazi-Devotionalien anfertigt. „Das ist ein Fremder - deutscher Pass hin oder her“, redet er auf seine Tochter ein, Karim zu verlassen, der von ihrem Ex-Freund entführt und misshandelt wird.
Jede Menge Plot, sollte man meinen. Und viele Figuren, wobei die Ermittler die größte Präsenz in diesem „München Mord“ haben. Dennoch machen die vielen Charaktere den Film unruhig und wuselig.
Was allerdings entzückt, ist die Darbietung von Bernadette Heerwagen als leicht schrullig-verhuschte Kommissarin Angelika Flierl, die sich in ihrer Freizeit virtuell auf der Internetplattform ewigtreu.org herumtreibt. Diese stellt sich jedoch als eine polizeibekannte rechtsgesinnte Agentur heraus. Das gibt richtig Ärger und sie muss bei Kriminaloberrat Zangel (Christoph Süß) zu Kreuze kriechen.
„Das haben Sie doch gar nicht nötig - da im Internet herumzusuchen“, sagt der zu ihr. „Ich war ja nur ganz kurz da drauf. Ewigtreu, das klingt für mich halt nach großer Liebe“, seufzt sie leise. Polizisten sind halt auch nur Menschen, die sich nach der Liebe sehnen.