Volksstimme-Gespräch mit der Band Frida Gold vor dem Auftritt am 19. November in Magdeburg "Unsere Texte stellen unseren Weg dar"
Popmusik ist nicht banal, findet Andreas Weizel. Zusammen mit seinen Bandkollegen von Frida Gold ist der 28-Jährige derzeit auf Deutschland-Tournee, die am 19. November nach Magdeburg führt. Alexandra Kunze hat mit ihm gesprochen.
Volksstimme: Bei Ihrem letzten Besuch in Magdeburg stand Frida Gold bei "Rock im Stadtpark" auf der Bühne. Freuen Sie sich auf ein Wiedersehen mit den Fans?
Andreas Weizel: Auf jeden Fall. An den Auftritt bei "Rock im Stadtpark" erinnere ich mich wirklich gern. Als Pop-Act ist Frida Gold ja ein bisschen aus dem Rockmusik-Rahmen herausgefallen. Aber das Publikum hat uns wunderbar angenommen.
Volksstimme: Viele Musiker wehren sich gegen den Popmusik-Stempel, Frida Gold dagegen drückt sich diesen Stempel selbst auf. Warum?
Weizel: Über Popmusik gibt es viele Vorurteile - unter anderem, dass Pop banal sei. Dabei bedeutet Pop erst mal nichts weiter, als verschiedene musikalische Einflüsse auf einer größeren Plattform zusammenfließen zu lassen. Wir empfinden es als Freiheit, im Pop alle Sounds, Genres und Themen bearbeiten zu können, die uns in den Sinn kommen.
Volksstimme: In dem Lied "Wovon sollen wir träumen?" wird die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt beschrieben. Ein zentrales Thema für Frida Gold?
Weizel: Das Thema Selbstfindung zieht sich durch viele unserer Songs, die meistens von Alina geschrieben wurden. Die Texte stellen einerseits Alinas persönlichen Weg dar, andererseits unseren musikalischen Weg als Band. Da gibt es dieses Gefühl: Ich tue hier etwas, aber was ist es wirklich, was ich hier tue? Das spiegelt sich auch in unseren Texten wider.
Volksstimme: Warum tauchen in den großteils deutschen Texten von Frida Gold vereinzelt englische Zeilen auf?
Weizel: Wenn man in seiner Muttersprache textet, denkt man extrem darüber nach, was man sagt und wie man es sagt. Und manchmal ertappt man sich dabei, etwas nicht aussprechen zu wollen, weil das Wort sperrig klingt oder die Sätze nicht mit der Musik harmonieren. Da hilft es, solche Dinge ins Englische zu legen, um sie dann doch sagen zu können.
Volksstimme: Bei Frida Gold wurde einst die Entscheidung getroffen, kommerziell erfolgreich sein zu wollen - und es hat geklappt. Reicht ein solcher Entschluss, um es zu schaffen?
Weizel: Mit sehr viel Arbeit und Ehrgeiz geht das. Und wir sind extrem ehrgeizig, was unsere Musik angeht. Aber diese Entscheidung kann man erst dann treffen, wenn man bereits Musik macht. Irgendwann wollten wir es einfach auf ein Niveau bringen, von dem wir unseren Lebensunterhalt bestreiten können.
Volksstimme: Können Sie schon etwas über das Konzert in Magdeburg verraten?
Weizel: Wir haben viele Songs von unserem aktuellen Album dabei, bringen aber auch Songs mit, die erst in den vergangenen Monaten entstanden sind. Und: Wir werden uns mit voller Hingabe in diesen Abend stürzen.
19. November, 20 Uhr, Altes Theater, Karten bei biber ticket 01805/121310