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Die Magdeburger Pianistin Franziska Steinecke lebt seit vielen Jahren in Norwegen / Am Dienstag gibt sie ein Konzert im Antoniussaal Von der Liebe zur Musik und der Sehnsucht nach der Heimat

Von Jenny Schwerin 12.08.2013, 01:18

Magdeburg l Auf das Klavierspielen kann sie nicht verzichten, auch wenn Franziska Steinecke bei ihren Eltern zu Besuch und quasi im Urlaub ist. "Wenn ich nicht übe, merke ich das gleich in meinen Händen, die Muskeln bauen ab", sagt Franziska Steinecke. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht, schon lange gehört deswegen das Üben am Klavier zu ihrem Alltag. "Wenn ich es nicht mache, dann fehlt mir auch etwas", sagt die gebürtige Magdeburgerin, die am Dienstag im Antoniussaal in Magdeburg zusammen mit dem Violinisten Geir Håkon Seljelid ein Konzert geben wird. Sie spielen unter anderem Bach, Vivaldi, Cage und Schubert.

Mit sieben Jahren begann Franziska Steinecke, Klavier zu spielen. "Mein Bruder, vier Jahre älter als ich, hatte mit Klavierspielen angefangen. Das wollte ich auch", sagt die 33-Jährige. Und so nahm sie Unterricht, erst privat, dann am Konservatorium "Georg Philipp Telemann" in Magdeburg. Aber nur beim Klavier blieb Franziska Steinecke nicht. Mit zehn Jahren begann sie, zusätzlich noch Geigespielen zu lernen, mit 14 Jahren kam dann noch Querflöte hinzu. Mit beiden Instrumenten hörte sie aber mit 17 Jahren wieder auf zu spielen. "Ich wollte besser Klavier spielen, da lenkt alles andere nur ab", so Steinecke.

Mit 17 Jahren zog es Franziska Steinecke zum ersten Mal nach Norwegen - heute lebt sie dort und studiert

Mit 17 Jahren zog es die Magdeburgerin auch zum ersten Mal nach Norwegen. "Mein Lehrer, ich habe in Magdeburg die Waldorfschule besucht, war in Norwegen und meinte irgendwann zu mir, da würde ich super hineinpassen. Seine Erzählungen waren so interessant, dass ich es mir anschauen wollte", sagt sie.

Als Austauschschülerin ging Franziska Steinecke dann für ein Jahr nach Havgesund. Und weil es ihr so gut gefiel, ist sie gleich für ein weiteres Jahr dort geblieben, an der dortigen Waldorfschule, und machte ihren Abschluss.

Danach ging sie zurück nach Deutschland, arbeitete. Doch nach einem Jahr zog es sie wieder nach Norwegen, zum Studium an der Universität von TromsØ. Und in TromsØ ist sie auch bis heute geblieben.

Dort probierte sie viele verschiedene Studiengänge aus, kam aber zur Musik zurück. 2007 begann sie das Studium, derzeit macht sie ihren Master. Musik zu studieren, war genau die richtige Entscheidung, ist sich Franziska Steinecke heute sicher. Denn nicht nur, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen kann. "Durch das Studium habe ich auch meinen Lebensgefährten kennengelernt", verrät sie. Geir Håkon Seljelid studiert ebenfalls in TromsØ Musik, allerdings Violine.

Bei ihren Reisen nach Deutschland begleitet er sie - und spielt oft auch bei den Konzerten hier mit. Denn auch wenn Franziska Steinecke sich nicht mehr vorstellen kann, in Deutschland zu leben, zieht es sie doch auch immer wieder in ihre Heimat zurück. "Etwa viermal im Jahr komme ich her, meist zu den Festtagen wie Weihnachten und Ostern", sagt sie. Auch wenn sie die Stimmung in Norwegen liebt, die Ruhe und die Unberührtheit der Natur, so hat sie doch auch Sehnsucht nach Deutschland. "Vor allem die Wärme und das Klima vermisse ich manchmal", erzählt die 33-Jährige.

Und noch etwas macht die gebürtige Magdeburgerin gerne, wenn sie in ihrer Heimatstadt ist: "Essen gehen, denn es ist viel günstiger als in Norwegen und wir probieren gerne die vielen tollen Restaurants hier aus", so Franziska Steinecke.

Der musikalische Abend mit Franziska Steinecke und Geir Håkon Seljelid in Magdeburg findet am 13. August ab 18 Uhr im Antoniussaal, Fürstenwall 19/20 in Magdeburg, statt.