Theateradaption Wenders und Handke: "Die schönen Tage von Aranjuez"
Szenische Dialoge und eine erstaunliche Handlungslosigkeit charakterisieren "Die schönen Tage von Aranjuez".Das Theaterstück von Peter Handke wurde nun von Wim Wenders für die Kinoleinwand aufbereitet - in 3D.
Berlin (dpa) - Der Schriftsteller sieht seine Figuren förmlich vor sich. Auf der Terrasse seines Landhauses bei Paris nehmen sie Gestalt an: eine Frau und ein Mann. In dem Text, den der Autor in eine alte Olympia-Schreibmaschine hackt, kehren die beiden ihr Inneres nach außen. Besonders die Frau. In den Worten, die der Romancier ihr in den Mund legt, offenbart sie ihrem Gegenüber, wie sie ihre verflossenen Liebschaften erlebt hat. In der Hitze des Hochsommers scheinen die beiden fiktiven Figuren ihren Autoren zu übermannen. So steht schließlich die naheliegende Frage im Raum: Ist wirklich er es, der sie erschafft? Oder lenken in Wahrheit sie seine Feder? Wim Wenders verfilmte hierfür eine Vorlage von Peter Handke.
Die schönen Tage von Aranjuez, Deutschland/Frankreich 2016, 146 Min., FSK ab 0, von Wim Wenders, mit Sophie Semin, Reda Kateb, Jens Harzer, Nick Cave