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Wiege der Romantik: Kopenhagener Malerschule in Berlin

31.03.2016, 13:52

Berlin (dpa) - Die Kopenhagener Malerschule galt einst als modernste Kunstschule Europas, der große Romantiker Caspar David Friedrich (1774-1840) lernte hier sein Handwerk.

Eine Kabinettsausstellung in der Alten Nationalgalerie in Berlin erinnert jetzt an den weitreichenden Einfluss der dänischen Künstler in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Was heute als die "deutsche Romantik" weltweit ein Begriff ist, das kam in Dänemark zur Welt, sagte Museumsdirektor Philipp Demandt.

Ein Großteil der rund 40 meist kleinformatigen Gemälde, Studien und Zeichnungen stammt von dem Berliner Mäzen Christoph Müller. Er hat in den vergangenen Jahren eine umfangreiche Sammlung dänischer Meister zusammengetragen, die er am 4. April dem Pommerschen Landesmuseum Greifswald schenken will.

Dass ein Teil der insgesamt 375 Werke nun zunächst in der Nationalgalerie zu sehen sei, empfinde er als Ritterschlag, sagte Müller. Er hatte schon 2013 dem Staatlichen Museum Schwerin eine Sammlung mit 155 Werken niederländischer und flämischer Meister aus dem 16. bis 18. Jahrhundert übergeben.

Der Alten Nationalgalerie schenkte er anlässlich der Ausstellung das Ölgemälde Winterlandschaft (1845) von Johan Thomas Lundbye, das laut Museumsdirektor Demandt eng an Wintergemälde von Caspar David Friedrich anschließt.

Die Bedeutung der Kopenhagener Malerschule liegt nach Angaben von Nationalgalerie-Kustodin Angelika Wesenberg vor allem in den dort betriebenen Naturstudien. Der langjährige Lehrmeister Christoffer Wilhelm Eckersberg habe nicht nur auf Skizzen draußen vor dem Motiv Wert gelegt, sondern auch naturwissenschaftliche Methoden in die Darstellung einbezogen, erläuterte sie. Die Ausstellung ist bis zum 31. Juli auf der Berliner Museumsinsel zu sehen.