Wiener Votivkirche wird zur Sixtinischen Kapelle
Wien (dpa) - Ohne Zeitdruck und Gedränge können die Meisterwerke der weltberühmten Sixtinischen Kapelle künftig angesehen werden - und zwar in Wien. Die Fresken des italienischen Malers und Bildhauers Michelangelo Buonarroti (1475-1564) wurden in der Wiener Votivkirche mit Fotos in Originalgröße nachgebaut.
Die Schau Michelangelos Sixtinische Kapelle ist bei ihrer ersten Europa-Station noch bis 4. Dezember zu sehen. Die 34 Repliken von der Geschichte der Schöpfung bis zur Sintflut wurden vom Wiener Meister-Fotografen Erich Lessing (93) aufgenommen.
Die Votivkirche ist doppelt so groß wie die Sixtinische Kapelle im Vatikan, die 1483 eingeweiht wurde. Zwischen 1508 und 1512 arbeitete Michelangelo an den aufwendigen Deckenmalereien. Das wohl bekannteste Gemälde ist Die Erschaffung Adams, auf dem sich die Finger von Adam und Gott fast berühren. Nach Museumsangaben besuchen schon mal 20 000 Touristen am Tag die Kapelle, in der beim Konklave auch der Papst gewählt wird.
Die Ausstellung in Wien soll die Gemälde mehr Besuchern ohne lange Warteschlangen näher gebracht werden. Fotograf Lessing konnte die Bilder in den 1990er-Jahren unmittelbar nach der Restaurierung der Kapelle noch vom Gerüst aus machen.