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"Wir sind wie eine Familie"

15.10.2010, 12:24

Die Show " Mother Africa – der Circus der Sinne " gastiert in Hannover ( 27. Dezember, Theater am Aegi ) und in Leipzig ( 31. Januar, Gewandhaus ). Rund vierzig Künstler, die aus verschiedenen Ländern Afrikas kommen, präsentieren eine ebenso farbenfrohe wie mitreißende Zirkusshow. Der Biber sprach vorab mit den beiden Artisten Omary und Fadhili Ramadhani.

Biber : Als Ramadhani-Brüder gehören Sie zu den Publikumslieblingen von " Mother Africa ". Mit Ihrer Hand-auf-Hand-Artistik begeistern Sie das Publikum. Woher stammen Sie ?

Ramadhani-Brüder : Wir kommen beide aus der Hauptstadt Tansanias, Dar es Salaam. Wir sind keine echten Brüder, aber wir haben denselben Nachnamen. Darum wurden wir die " Ramadhani-Brüder ".

Biber : Was haben Sie vor " Mother Africa " gemacht ?

Ramadhani-Brüder : Ramadhani : Wir gingen beide sieben Jahre auf die gleiche Schule Als wir dann im Fernsehen Artisten gesehen hatten, wollten wir selbst welche werden Wir fingen mit etwa 13 oder 14 Jahren an zu trainieren und versuchten einige Sachen nachzumachen, die wir im Fernsehen sahen. Für unsere Familien war das ein Schock Sie waren dagegen und wollten dass wir einen " richtigen " Job finden. Aber nachdem sie uns bei unseren Auftritten auf der Straße zusahen und merkten dass wir ein wenig Geld damit verdienten, stimmten sie mehr oder weniger zu.

Biber : Wie sind Sie zu " Mother Africa " gekommen ?

Ramadhani - B rüder : Wi r hörten von Winston Ruddle und davon, dass er eine Art Circusschule im Hotel aufgemacht hatte. Ich denke, wir waren schon 16, als wir seiner Schule beitraten. Von diesem Tag an arbeiteten wir täglich hart an uns, um echte Artisten zu werden.

Biber : Konnten Sie schon vor " Mother Africa " Show-Erfahrungen sammeln ?

Ramadhani-Brüder : Ja, in der Tat ! Zuerst traten wir in ein paar kleinen Shows in Dar es Salaam auf. Aber sehr bald waren wir bei den ersten Übersee-Shows dabei – in den Niederlanden. Danach waren wir Teil der " Hakuna Matata Boys " von Andre Hellers " Africa ! Africa !" und arbeiteten dort fast vier Jahre. Aber wir waren " nur " Teil einer großen Truppe und wollten wieder als Duo arbeiten. Und so kamen wir zu " Mother Africa ".

Biber : Was macht für Sie das Besondere an " Mother Africa " aus ?

Ramadhani-Brüder : Liebe, ja, Liebe ist das richtige Wort. Wir sind so etwas wie eine große, afrikanische Familie, die aus verschiedenen Ländern kommt, an unterschiedliche Religionen glaubt, verschiedene Sprachen spricht. Aber es funktioniert ! Keine Streitigkeiten, keine Rivalitäten – einfach, eine großartige Gemeinschaft.

Biber : Wie lange brauchen Sie, um eine neue Nummer einzustudieren ?

Ramadhani - B rüder : Wi r brauchen etwa drei Wochen, um einen neuen Trick zu lernen, aber es dauert Monate, um eine neue Choreographie so einzustudieren, dass sie wirklich perfekt ist. Außerdem ist es sehr wichtig, dass man im Takt zur Musik arbeitet, andernfalls kann es den ganzen Auftritt verderben.

Biber : Was sind Ihre Pläne für die Zukunft ?

Fadhili Ramadhani : Ein besserer und weltbekannter Artist zu werden. Ich liebe wirklich, was ich bin, und ich würde gern so lang ich kann Shows machen. Ich würde auch gern noch etwas nebenbei machen, aber vor allem bin ich zu 100 Prozent Artist.

Omary Ramadhani : Das gleiche gilt auch für mich. Ich will mein eigenes Haus bauen und meine Familie unterstützen. Man soll immer etwas zurückgeben. Ich stamme aus einer armen Familie mit sieben Brüdern und Schwestern.