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Yoko Ono kann nicht zur Retrospektive kommen

09.03.2016, 13:44

Lyon (dpa) -  Ihr Kommen wurde prominent angekündigt. Nun jedoch hat die erste Yoko-Ono-Retrospektive in Frankreich ohne die 83-Jährige im Kunstmuseum in Lyon eröffnet. Eine Grippe habe sie in New York zurückgehalten, entschuldigte sich das Museum.

Sie bedauere es, nicht ihren Geist und ihre Seele mit dem Publikum austauschen zu können. Die Konzeptkünstlerin und Witwe der Beatles-Legende John Lennon war wegen grippeähnlicher Symptome und Dehydration bereits Ende Februar in einem Krankenhaus behandelt worden.

Die bis zum 10. Juli dauernde Retrospektive Lumière de l’aube (Licht im Morgengrauen) spannt den Bogen von ihren ersten Installationen aus den Jahren 1952/53 bis hin zu ihren jüngsten, eigens für Lyon überarbeiteten und geschaffenen Werken. So hat sie die 1967 in London erstmals präsentierte Arbeit Half-A-Room, ein  Esszimmer, in dem Tische und Stühle halbiert sind, umgestaltet. Für die Retrospektive ließ Ono Möbel kaufen, die typisch für ein bürgerliches Lyoner Interieur sind. Half-A-Room bringt zum Ausdruck, dass alles im Leben irgendwann einmal verschwindet.

Ono war 1964 eine der ersten Performance-Künstlerinnen. In ihren oft poetischen Installationen wie Doors, Helmets oder Ex IT kritisiert sie Krieg und Gewalt.

Der Stadt Lyon hat Ono ein besonderes Geschenk gemacht: Eine neue Version ihres mit Schüssen durchlöcherten Güterwaggons, der im Jahr 2000 erstmals in Berlin präsentiert wurde. Der nun vor dem Museum stehende Freight Train gehörte einst der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF und stammte aus dem Jahr 1950. Eigentlich wollte sie einen aus dem Jahr 1944, wie der Kurator Thierry Raspail erklärte. Aber die fänden sich heute nicht mehr so leicht. 

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