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Magdeburger Museum für Naturkunde komplettiert seine neue Dauerausstellung Zwischen Buche, Hochsitz und Dachsbau

Von Grit Warnat 12.07.2013, 03:17

Magdeburg. Das Naturkundemuseum Magdeburg entführt in die Bergwelt des Harzes und die Feldlandschaft der Börde. 200 Quadratmeter umfasst der zweite Abschnitt der neuen Daueraustellung. Eröffnet wird er am Sonnabend.

Der Abguss einer alten Buche aus dem Magdeburger Stadtpark ragt sieben Meter in die Höhe. Seine Bewohner sind Schwarzspecht und Schwarzstorch, selten zu sehen in unseren Gefilden Gegenüber ein Hochsitz mit Geweih und Gehörn. Unter Hochsitz und Buche schlängelt sich weitläufig ein begehbarer Dachsbau, aus dem Wurzelwerk ragt und Füchse und Hamster zu sehen sind. Erkundungen sind erwünscht. "Wir setzen in diesem Bereich stärker auf das Erleben", sagt Museumsleiter Hans Pellmann.

Im zweiten Abschnitt der neuen Dauerausstellung setzt das Museum für Naturkunde auf Lebensräume in Sachsen-Anhalt. Es geht um die Bergwelt des Harzes und die Feldlandschaft der Börde. Auf zwei Ebenen wird nicht nur die Tierwelt in heimischer Natur dargestellt, sondern auch an den Bergbau im Harz erinnert. Mehrere Vitrinen beinhalten Mineralien und Fossilien. Um 220 Quadratmeter vergrößert sich die Ausstellungsfläche auf jetzt 600 Quadratmeter. Der bisherige, 2009 fertiggstellte Rundgang gab einen Einblick in die Themen Evolution und Artenvielfalt. Die Blicke auf sich ziehen vor allem der Zug der Tiere mit einem präparierten Giraffenbullen und einem Afrikanischen Elefanten sowie die lebensgroßen Plastiken eines Buckelwals und eines springenden Orcas.

In Sachsen-Anhalts Tierlandschaft geht es zwar kleiner zu, aber nicht minder abwechslungsreich. Große und kleine Vitrinen laden zum genauen Betrachten unserer heimischen Vogel- und Sägetierwelt. Mäusebussard, Wiesenweihe, Rebhuhn sind aus nächster Nähe zu sehen. Zu den Exponaten gehört auch eine Großtrappe in Balzposition. Großtrappen sind in Sachsen-Anhalt fast ausgestorben.

Luchs, Wildschweine, Rehe, das Europäische Mufflon. Es ist mit etwas Glück bei Wanderungen im Harz zu sehen. Dort gibt es mit 1500 Tieren eine der größten Populationen in Deutschland. Im oberen Bereich des Raumes, sozusagen hoch oben in den Wipfeln, sitzen die gewaltigen Uhus und der Sperlingskauz, die kleinste Eule Europas. Ein Kolkrabe gibt auf Knopfdruck seine Laute von sich. Vertreten sind auch Präparate der kleinsten Vögel Europas: Winter- und Sommergoldhähnchen. Gut zu sehen ist das Unterscheidungsmerkmal, der schwarze Augenstreif beim Sommergoldhähnchen.

Auch im zweiten Raum des neuen Ausstellungsbereiches zum Lebensraum Stadt gibt es einiges zu entdecken. Ein Fachwerkhaus und ein Neubau stehen sich gegenüber, Schwalben nisten und Turmfalke sitzt auf dem Dach. Und immer wieder gibt es Schubkästen, in denen sich Interessantes verbirgt.

Ausstellungseröffnung: Sonnabend, 15 Uhr, mit einer Aktion der Museumspädagogen