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Archäologie Laser macht 3D-Aufnahmen von Grabanlage im Süßen See

Forscher setzen erstmals in Deutschland einen speziellen 3D-Unterwasserlaser ein, um menschliche Siedlungsstrukturen am Grund des Süßen Sees bei Halle zu erkunden.

13.05.2020, 13:11
Sebastian Willnow
Sebastian Willnow dpa-Zentralbild

Seegebiet Mansfelder Land (dpa) - Mit einem hochauflösenden Unterwasserlaser werden menschliche Siedlungsstrukturen am Grund des Süßen Sees bei Halle analysiert.

"Zum ersten Mal deutschlandweit kommt in der Archäologie ein spezieller 3D-Unterwasserlaser zum Einsatz", sagte der Unterwasserarchäologe und Grabungsleiter Sven Thomas am Mittwoch. "Das ist ein Prototyp. Mit dem neuen Gerät können nicht nur einzelne Bauten, sondern komplette Strukturen erfasst werden. Der Laser vermisst millimetergenau unter Wasser und erzeugt gestochen scharfe räumliche Bilder."

Im Mittelpunkt stehen eine über 3000 Jahre alte bronzezeitliche Grabanlage und die Reste einer mittelalterlichen Siedlung aus dem 11. bis 15. Jahrhundert. "Der Laser ist auf einem Tauchroboter montiert und wird immer nachts eingesetzt, weil dann die Technik am leistungsfähigsten ist", sagte Thomas. "Wenn alles gut läuft, sollen auch neue entdeckte Unterwasser-Felsformationen vermessen werden."

In den vergangenen beiden Jahren hatten die Archäologen des Landesmuseums Halle den Seegrund mit einer Unterwasserdrohne erkundet und die Strukturen entdeckt. Der 250 Hektar große Süße See liegt etwa 20 Kilometer westlich von Halle.

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte