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Prof. Dr. Jorch beantwortet zwei Leserfragen zum Thema Masern Abbau des Gehirns kann drohen

14.11.2011, 04:40

Magdeburg (cbi) l Zum Beitrag "Masern: Auch Erwachsene sollen sich impfen lassen" (Volksstimme vom 12. November) erreichten die Redaktion gestern zwei Leserfragen. Die beantwortet Prof. Dr. Gerhard Jorch, Direktor der Universitätsklinik Magdeburg.

Welche Risiken geht man ein ohne eine Masern-Impfung? Besonders schwerwiegend ist das Übergreifen der Entzündung auf das Gehirn und die Hirnhäute. Dieses kann zu lebenslangen Schäden führen.

Der Tod durch Masern kann eintreten durch Herzversagen, Platzen der vergrößerten Milz, Atemversagen. Eine seltene Spätkomplikation ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), ein immer tödlich endender Abbauprozess des Gehirns. Inwieweit eine Masernerkrankung für Schwangere ein Risiko bedeutet, ist nicht geklärt. Es ist jedenfalls nicht hoch. Gegen Masern impfen sollte man kurz vor oder während der Schwangerschaft nicht, weil auch der Impfstoff Lebendviren enthält.

Ist es sinnvoll, die Impfung im Erwachsenenalter zu wiederholen? - so die zweite Leserfrage. Wenn man Masern oder zwei Masernimpfungen nachweislich gehabt hat, ist eine Masernimpfung nicht erforderlich. Wenn man keine Masern gehabt hat, nach 1970 geboren wurde und nicht zwei dokumentierte Masernimpfungen gehabt hat, sollte man einmal gegen Masern geimpft werden.

Dabei geht man davon aus, dass in Deutschland alle vor 1970 geborenen mit dem Masernvirus in Kontakt gekommen und lebenslang geschützt worden sind. Auf den Impfschutz nur einer Masernimpfung verlässt man sich deshalb nicht, weil gelegentlich durch die erste Impfung nicht ausreichend Antikörper gebildet werden.