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So klappt\'s mit pubertierenden Enkelkindern / Lebenserfahrung ist ein großer Schatz Alle Menschen nerven - außer Oma

08.09.2012, 03:27

Berlin (dapd) l Die Pubertät ist eine schwierige Zeit. Auch Großeltern erleben ihre Enkel oft abweisend. Dabei haben Opa und Oma den Heranwachsenden viel zu bieten, so Dr. Adelheid Müller-Lissner, Autorin des Buchs "Enkelkinder - eine Orientierungshilfe für Großeltern".

Großeltern haben Lebenserfahrung. "Sie sind ja auch Eltern, sie haben diese Phase schon bei ihren eigenen Kindern erlebt", sagt Adelheid Müller-Lissner. "Es ist unwahrscheinlich, dass sie aus allen Wolken fallen, wenn die Enkelkinder in einem gewissen Alter verschlossener werden, sich cooler geben und nicht mehr so viel Wert auf den Kontakt zu legen scheinen wie vorher."

Dabei trüge dieser Schein oft, sagt die Autorin. "Die gute Nachricht ist: Diese typische verschlossene Haltung ist oft gegenüber den Großeltern weniger ausgeprägt. Die Entwicklungsaufgabe in der Pubertät ist ja vor allem, sich von den Eltern abzugrenzen", sagt sie. Großeltern können auch in Zeiten des Zoffs auf die Beziehung bauen, die sie in den Jahren zuvor mit ihren Enkeln entwickelt haben. Das jedoch sei Voraussetzung, sagt Adelheid Müller-Lissner. "Wenn man sich nur alle halbe Jahre sieht, wird es schwierig."

Mit guten Grundlagen und einem Quäntchen Diplomatie könnten Großeltern für ihre Enkel wichtige Bezugspersonen sein: "Sie sind eben keine Erziehungsberechtigten, sondern erwachsene Ansprechpartner. Sie können die Pubertät der Enkel viel gelassener nehmen als deren Eltern. Die Großeltern können etwa das, was die Eltern von dem Kind wollen, ausführlicher erklären", so Müller-Lissner. "Damit führen sie den Kindern vor Augen: Dein Vater oder deine Mutter war auch mal in dem Alter. Da gab es ähnliche Probleme." So relativieren Großeltern Konflikte und fördern Verständnis über die Fronten hinweg.

Großeltern sollten zu ihrem Alter stehen. Auch wenn die Themen der Jugendlichen vielen Älteren rätselhaft erscheinen - "Mutlos zu werden und zu denken: ¿Da komme ich nicht mehr mit\', ist sicherlich ein Fehler", sagt Müller-Lissner. Ihr Rat: Nachfragen und ins Gespräch kommen.