1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Zusätzlichen Ärger vermeiden: Autokennzeichen weg – was jetzt?

Zusätzlichen Ärger vermeiden Autokennzeichen weg – was jetzt?

Das Kennzeichen ist verloren oder gar gestohlen: Warum Polizei, Versicherung und Zulassungsstelle jetzt wichtig werden – und was bei der Fahrt zur Behörde zu beachten ist.

Von dpa 10.12.2025, 14:16
Der Diebstahl von Kfz-Kennzeichen muss umgehend bei Polizei und Versicherung gemeldet werden: Nur so ist eine schnelle Neuausstellung möglich.
Der Diebstahl von Kfz-Kennzeichen muss umgehend bei Polizei und Versicherung gemeldet werden: Nur so ist eine schnelle Neuausstellung möglich. Peter Steffen/dpa/dpa-tmn

Berlin/München - Wer einen Kennzeichendiebstahl feststellt, sollte diesen zunächst schnellstmöglich der Polizei und der eigenen Kfz-Versicherung melden, raten die Autoclubs ACE und ADAC. Und zwar ganz egal, ob nur eines oder beide Schilder gestohlen wurden.

In jedem Fall muss der Verlust eines oder beider Kennzeichen der Polizei gemeldet werden, so ADAC-Sprecher Alexander Römer - „auch dann, wenn zunächst unklar ist, ob das Schild gestohlen oder lediglich verloren wurde.“ Ein aufgefundenes Nummernschild könnte missbräuchlich verwendet werden.

Das Kennzeichen wird zur Fahndung ausgeschrieben und man erhält eine Bestätigung seiner Anzeige. „Damit schützt man sich vor den möglichen Folgen eines späteren Kennzeichenmissbrauchs.“ 

Die alte Nummer ist verbrannt

Mit der Anzeigenbestätigung der Polizei führt der Gang dann zur Zulassungsstelle. Dort lässt man sich ein neues Paar Kennzeichen zuteilen und neue Zulassungspapiere ausstellen. Die alte Nummer ist quasi verbrannt. Denn laut ADAC wird sie amtlich für mehrere Jahre gesperrt.

Fehlt nur ein Kennzeichen, sollte man das übriggebliebene mit auf die Zulassungsstelle nehmen. Dort kann es entwertet werden. Natürlich darf das Auto erst dann wieder am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen, wenn die neuen Schilder mit amtlichen Plaketten angebracht worden sind. Nicht vergessen, auch für das neue Kennzeichen eine Umweltplakette zu besorgen.

Diebe nutzen Kennzeichen gern für weitere Straftaten wie Spritklau an der Tankstelle oder Verschiebung gestohlener Autos. Daher gilt es auch die eigene Kfz-Haftpflichtversicherung in Kenntnis über die Vorgänge zu setzen.

Mit DIY-Ersatzkennzeichen fahren: nicht erlaubt

Grundsätzlich gilt: Weder in Deutschland noch im Ausland ist das Fahren ohne Kennzeichen erlaubt, erläutert Alexander Römer. „Fehlt nur ein Kennzeichen, wird es zum Teil unterschiedlich gehandhabt, manchmal wird das Weiterfahren bis zu einem nahegelegenen Abstellort gestattet.“

Es sei jedoch ratsam, das Fahrzeug ohne Kennzeichen nicht mehr zu bewegen. Den Verlust zeigt man auch im Ausland bei der örtlichen Polizei an und kümmert sich dann um einen möglichen Transport des Fahrzeugs.

Fehlt ein Nummernschild, reicht es in der Regel nicht aus, ersatzweise einen handschriftlichen Karton oder Zettel dafür zu machen. Dies gilt laut ACE rechtlich nicht als Ersatzkennzeichen. Wer trotzdem so fährt, muss nicht nur mit einer Geldbuße von bis zu 60 Euro, sondern auch mit Problemen mit der Versicherung rechnen. Im schlimmsten Fall könne sogar die Stilllegung des Autos drohen.

Allerdings: Wenn man sich für die besagte Fahrt auf die Zulassungsstelle etwa ein Behelfsschild aus Pappe ausstellt, dann könnte die Polizei aber auch „ein Auge zudrücken“, so ein Jurist in einem ADAC-Video. Denn sie habe einen Ermessensspielraum. Hilfreich kann in solchen Fällen das Vorzeigen der Diebstahlsanzeige sein. Aber ganz wichtig: Einen Rechtsanspruch auf ein Augenzudrücken gibt es nicht.

Suchen ja, aber in Gefahr bringen: nein!

Wer statt Schild-Klau doch einen Verlust vermutet, könnte zunächst nach abgefallenen Schildern suchen, etwa auf einem Parkplatz. „Ist eine Suche ohne Eigen- und Fremdgefährdung möglich, ist dagegen nichts einzuwenden“, so Alexander Römer. Aber auf Autobahnen oder anderen stark befahrenen Strecken sollte man dafür jedoch auf keinen Fall auf der Strecke oder dem Standstreifen anhalten werden. „In solchen Fällen ruft man am besten die Polizei.“

Kennzeichen besonders gut schützen

Der Verlust des eigenen Kennzeichens kann ärgerlich sein, etwa wenn es für einen selbst eine ganz besondere Buchstaben- und Zahlenkombi gewesen ist. Teuer ist es auch, weil die Kosten für Zulassung und Kennzeichenprägung fällig werden. Um die Kennzeichen besser zu schützen, gibt es laut den Clubs spezielle, diebstahlsichere Befestigungsschrauben oder diebstahlsichere Kennzeichenhalter.