Gebrauchtwagen-Check Die letzte Auflage: Der Ford Fiesta bei Tüv
Ob Fahrwerk oder Licht: Wo der Ford Fiesta punktet – und bei welchen Mängeln auch die jüngste Generation nicht glänzt.

Berlin - Den 50. Geburtstag feierte der Fiesta nicht mehr: 2023 flog das Kleinwagenmodell, dessen Produktion 1976 startete, aus dem Angebot. Gebrauchte sind damit mindestens zwei Jahre alt. Die jüngeren Fiesta zeigen sich oft als die besseren Modelle.
Mit Blick auf die Bilanz bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) schreibt der „Auto Bild TÜV-Report 2025“: „Ford hat nachgearbeitet und an seiner nunmehr letzten Fiesta-Generation einige Problemstellen augenscheinlich beseitigt.“ Wobei: Auch die letzte Generation plagt ein frühes Laster.
- Modellhistorie: Nach fast 50 Jahren nahm Ford den Kleinwagenklassiker aus dem Programm, im Juli 2023 lief in Köln das letzte Exemplar vom Band. Die hier betrachteten beiden letzten Auflagen kamen 2008 und 2017 heraus. Das neueste Facelift stammt von 2021: LED-Scheinwerfer kamen als Serienausstattung an Bord, die Ausstattung wurde erweitert, die Assistenzsysteme wurden aktualisiert, Diesel gar nicht mehr angeboten.
- Karosserie und Varianten: Als klassischer Kleinwagen hat der Fiesta ein Steilheck sowie eine kurze Karosserie. Es gibt ihn als Drei- und Fünftürer, wobei letzterer auf den Straßen weit häufiger unterwegs ist.
- Abmessungen (laut ADAC): siebte Generation: 3,95 m bis 4,09 m x 1,72 m bis 1,76 m x 1,47 m bis 1,51 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 290 l bis 1.093 l.
- Stärken: Der Fiesta ist ein Kleinwagen, der sich dank genügend Fahrkomfort auch für manche Langstrecke eignet. Die jüngste Generation hat neun Airbags an Bord, der Vorgänger punktete bei der Sicherheitsausstattung mit der Einführung eines serienmäßigen Notbremsassistenten.
- Schwächen: Schon zur ersten HU fährt die achte Fiesta-Generation zu oft mit brüchigen Federn und defekten Dämpfern vor, Fehlstellen, die auch der Vorgänger zum dritten und vierten Pflichtcheck nach sieben bzw. neun Jahren aufweist. Durch die Bank weg überdurchschnittlich hohe Beanstandungsquoten fahren beide Modellreihen beim Licht ein. Vor allem das Abblendlicht steht in der Kritik.
- Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik skizziert der Fiesta altersabhängig ein Auf-und-Ab. Während Modelle der Erstzulassungsjahre 2008 bis 2013 laut Club „zuverlässig bis sehr zuverlässig“ sind, schneiden Fiestas von 2014 bis 2017 mittelmäßig ab.
- Motoren: siebte Generation: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 44 kW/60 PS bis 147 kW/200 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 51 kW/70 PS bis 88 kW/120 PS; Autogas (LPG): 68 kW/92 PS.
Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:
- Fiesta 1.5 EcoBoost ST Dreitürer (6/2020); 147 kW/200 PS (Dreizylinder); 63.000 Kilometer; 16.825 Euro.
- Fiesta 1.0 EcoBoost M-Hybrid Active Vignale Fünftürer (6/2022); 92 kW/125 PS (Dreizylinder); 41.000 Kilometer; 17.979 Euro.
- Fiesta 1.0 Ambiente Start/Stopp Fünftürer (6/2016); 48 kW/65 PS (Dreizylinder); 102.000 Kilometer; 5.424 Euro.