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Versicherungen Kfz-Haftpflicht: Neue Typklasse für rund 10 Millionen Autos

Die Versicherungswirtschaft errechnet jährlich neue Typklassen für die Autoversicherungen - das ist relevant für die Beitragshöhe bei Haftpflicht und Kasko. Was ändert sich diesmal?

Von dpa 09.09.2025, 11:50
Neue Typklassen für Millionen Autos: Rund 5,9 Millionen Halter müssen mit höheren Einstufungen rechnen.
Neue Typklassen für Millionen Autos: Rund 5,9 Millionen Halter müssen mit höheren Einstufungen rechnen. Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

Berlin - Die Halter von rund 10,4 Millionen Autos in Deutschland bekommen in der Kfz-Haftpflichtversicherung eine neue Typklasse. Rund 5,9 Millionen Autos erhalten dabei im Vergleich zum Vorjahr höhere Einstufungen, für rund 4,5 Millionen Autos gibt es niedrigere. Das teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nach der jährlichen Neuberechnung mit. 

Die Klassenänderung kann als einer von mehreren Faktoren zu veränderten Versicherungsbeiträgen führen. Für rund 32 Millionen Autos, das sind rund 75 Prozent, bleibt es bei der Haftpflicht-Typklasse des Vorjahres.

Der GDV hat die neue unverbindliche Typklassenstatistik für rund 33.000 Automodelle veröffentlicht, unter www.typklasse.de können Halter nach ihrem Modell suchen. 

Große Veränderungen bleiben weiterhin die Ausnahme

  • Große Sprünge bleiben dabei - wie in den Vorjahren auch - eher die Ausnahme: Nur für wenige Modelle geht es in der Kfz-Haftpflicht um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten.
  • Der Renault Austral 1.3 hingegen etwa verschlechtert sich - gleich um drei Klassen gegenüber dem Vorjahr.
  • Um zwei Klassen nach oben ging es etwa für den Ford Focus 1.0, den Mercedes‑Benz GLA 250 e und den VW Touareg 3.0 TDI.

Auch in den Kaskoversicherungen gibt es Änderungen

In der Teilkaskoversicherung bleibt es für rund zwei Drittel (72 Prozent) der Autos bei der gleichen Klasse. Rund 4 Prozent (rund 520.000 Autos) kommen in höhere. Gute Nachricht: Die Halter von rund einem Viertel (rund 24 Prozent), also rund 3,2 Millionen Autos, erhalten niedrigere Klassen in der Teilkasko.

  • So verbessert sich etwa der Mercedes-Benz SLK 200 Roadster gegenüber dem Vorjahr um zwei Klassen.
  • Unter anderem der Audi A4 Avant / Allroad 3.0 TDI Quattro und der Fiat 500 Abarth 1.4 T Jet verbessern sich je um eine.
  • Höhergestuft dagegen wurden unter anderem der Renault Austral 1.3 oder der Toyota Yaris Cross Hybrid 1.5 je um zwei Klassen.

Was tut sich in der Vollkaskoversicherung?

In der Vollkaskoversicherung bleiben rund zwei Drittel (65 Prozent) der Autos in der gleichen Klasse. Rund 31 Prozent, also rund 7,7 Millionen Autos, finden sich in niedrigeren Stufen wieder. Rund 0,9 Millionen Autos rollen in höhere.

  • Zwei Klassen höher geht es hier zum Beispiel für den Toyota Yaris Cross Hybrid 1.5.
  • Eine Klasse höher gestuft werden etwa der Audi Q3 45 TFSI e, der Skoda Karoq 1.6 TDI und der Mercedes-Benz GLA 250 e.
  • Zwei Klassen runter ging es hier für den BMW iX1 xDrive 30.
  • Um eine Klasse verbesserten sich etwa jeweils der Audi A4 Avant / Allroad 3.0 TDI Quattro und der VW ID.4 Pure 125.

Typklasse allein entscheidet nicht über Beitragshöhe

Die Änderung der unverbindlichen Typklasse führt nicht automatisch zu höheren oder niedrigeren Versicherungsbeiträgen. Sie ist nur eines von vielen Merkmalen, aus denen sich ein Versicherungsbeitrag zusammensetzt. Auch der Wohnsitz des Fahrzeughalters ist relevant: Die Schadensbilanz des Zulassungsbezirks spiegelt sich in den Regionalklassen wider. 

Für bestehende Verträge bedeuten die neuen Typklassen Veränderungen meist zum 1. Januar 2026. Für neue Verträge können sie sofort genutzt werden.

Wie die Berechnung erfolgt

Die einzelnen Typklassen berechnen sich nach den Schäden und Reparaturkosten, die ein Automodell verursacht. Fallen diese gering aus, kommt es in eine niedrige Klasse. Hohe oder häufige Schäden und Leistungen der Versicherungen führen dagegen zu einer Hochstufung.

In der Kfz-Haftpflicht sind die Schäden des Unfallgegners maßgeblich. Für Kaskoversicherungen ist laut GDV unter anderem der Wert des versicherten Autos relevant. Modelle mit einer hohen Einstufung sind daher oft PS-starke Autos aus der Oberklasse, Sportwagen oder SUV. Kleinwagen oder ältere Autos finden sich dagegen eher in den niedrigeren Klassen.