Stiftung Warentest nimmt 17 Navigationsgeräte unter die Lupe / Display-Anzeigen sind deutlich Beim "täglichen Gebrauch" sind drei gut
Die Stiftung Warentest hat Navigationsgeräte unter die Lupe genommen. Die Testergebnisse sind in der Zeitschrift "test" (2/2012) jetzt nachzulesen.
Berlin (cbi) l Größer ist besser: Unter diesem Motto versuchen die Anbieter von Navigationsgeräten gegen die Konkurrenz von navigationsfähigen Smart-phones zu punkten. Die aktuelle Generation von Navigationsgeräten wartet mit stattlichen Displays auf: mit 5 und 4,3 Zoll Bildschirmdiagonale, also 12,8 beziehungsweise 10,9 Zentimetern. Das Display eines 5-Zoll-Gerätes ist etwa doppelt so groß wie das eines iPhones. Die Stiftung Warentest hat 17 neue Navigationsgeräte beider Größenklassen zu Preisen zwischen 117 und 325 Euro geprüft. Unabhängig von der Displaygröße liegen die Geräte von Falk, Garmin und Becker vorn.
Anders als noch vor einigen Jahren sind alle Navis im Prüfpunkt "Navigieren" ohne größeren Fehl und Tadel: Sie erreichen ein gutes Ergebnis. Und die elektronischen Wegweiser sind merklich schneller geworden.
Für die notwendige Kontaktaufnahme zu den Satelliten brauchen die meisten Geräte aus dem Standby-Betrieb weniger als zehn Sekunden, die schnellsten sogar nur drei Sekunden. Um die schnellste Route für eine lange Überlandstrecke zu berechnen, benötigen die neuen Navis zwischen acht und 29 Sekunden.
Eine einfache Bedienung ist für viele Nutzer ein entscheidendes Kriterium. In punkto Handhabung schneiden lediglich fünf Geräte gut ab, im Prüfpunkt "Täglicher Gebrauch" konnten sogar nur drei Geräte eine gute Note erreichen: die beiden Navis von Falk und eines von Navigon. Die Adresseingabe ist bei diesen Geräten besonders einfach.
Wer als Erstkäufer ein Navi der Firma TomTom wählt, sollte wissen, dass die Gebrauchsanleitung so manche Frage offen lässt. Den TomToms liegt nur ein Faltblatt bei, eine ausführliche Anleitung im Gerät oder auf DVD fehlt. Ein detailliertes, gedrucktes Handbuch liegt keinem der geprüften Geräte bei.
In punkto Fahrempfehlungen sind fast alle Geräte ziemlich ausgereift: Die Anzeigen auf dem Display sind deutlich, die Ansagen laut genug. Nur zwei Geräte bewerteten die Tester bei der Ansage der Fahrempfehlungen nur befriedigend. Mittlerweile kann der Nutzer vielen Navi das Fahrziel auch sagen und muss es nicht eintippen. Sprachsteuerung bedeutet allerdings nicht, dass der Nutzer nicht auch mal auf den Bildschirm sehen muss. Gelegentlich muss er Eingaben kontrollieren, per Fingertipp bestätigen oder korrigieren. Mit dem gesprochenen Wort kommen die Geräte von Garmin insgesamt am besten klar.
Beim Kartenmaterial sind die Anbieter großzügiger als früher: Mit einer Ausnahme bieten sämtliche Navis vorinstallierte Karten für ganz Europa. Garmin bietet eine kostenlose Aktualisierung für die Lebensdauer der Geräte seiner Modellreihe LMT an, Falk für sein Modell Neo 550 für zwei Jahre - sofern sich der Nutzer rechtzeitig auf der Internetseite der Anbieter registriert. Mio bietet keine Abos an und verlangt für eine einmalige Kartenaktualisierung für Europa 60 Euro.
Die Navis aus der TomTom-Go-Live-Serie und das Garmin nüLink! 2390 bieten Live-Dienste. Sie bringen auch aktuelle Stauwarnungen zeitnah übers Handynetz aufs Navi. Nach einer kostenlosen Probezeit kosten die 50 Euro pro Jahr.