Schwimmer sollten sich bei großer Hitze nicht überanstrengen Bewegung und Abkühlung: Idealer Sport an heißen Tagen
Im Sommer haben Freibäder und Baggerseen Hochkonjunktur : Statt im Fitnessstudio zu schwitzen, genießen viele Menschen lieber die erfrischende Kühle des Wassers und das angenehme Gefühl der Schwerelosigkeit. Schwimmen ist der ideale Sport für heiße Tage – Bewegung und Abkühlung zugleich.
Berlin ( ddp / ahi ). Dass Schwimmen so beliebt ist, und zwar rund ums Jahr, ist den besonderen Eigenschaften des nassen Elements zu verdanken, wie Burghard Menke erklärt, der Leiter des Kurssystems bei den Berliner Bäder-Betrieben : " Im Wasser spüren wir nur ein Sechstel unseres Körpergewichts. Deshalb ist Schwimmen im Gegensatz zu vielen anderen Ausdauersportarten auch für stark übergewichtige Menschen oder solche mit Gelenkproblemen sehr gut geeignet. "
Gleichzeitig werden die Muskeln im Wasser sogar noch mehr gefordert als an Land : " Durch den Wasserwiderstand müssen wir im Schwimmbecken für jede Bewegung deutlich mehr Kraft aufwenden ", erklärt der ehemalige Sportlehrer. Trotz dieser Mehrleistung bleiben Schwimmer vom Muskelkater meist verschont : " Das umgebende Wasser wirkt auf den Körper wie eine kleine Massage. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann aber noch ein paar Dehnübungen machen, bevor er ins Becken steigt. "
Ein weiterer Vorteil beim Schwimmen : Das Erfolgserlebnis stellt sich schon beim ersten Mal ein. " Auch ältere Menschen oder solche, die lange keinen Sport getrieben haben, können sehr bald 30 Minuten durchschwimmen, denn über den Schwimmstil und das Tempo können sie die Trainingsintensität selbst bestimmen. "
Anfängern und Wiedereinsteigern empfiehlt Menke, sich zunächst aufs Brustschwimmen zu beschränken. Wer unter einem verspannten Nacken leidet, sollte den Kopf in der Gleitphase mit unter Wasser nehmen – oder auf Rückenschwimmen umsteigen. Manche Bäder bieten sogar spezielle Rückenschwimmbahnen an, um die Gefahr von Zusammenstößen zu minimieren.
Als Faustregel für die Schwimmgeschwindigkeit gilt am Anfang : Man sollte sich dabei unterhalten können. " Viele ältere Menschen machen das intuitiv genau richtig : Sie verabreden sich zum Schwimmen und tauschen dabei Neuigkeiten aus. So wird Sport auch zum sozialen Ereignis und macht noch mehr Spaß. "
Um letzteren langfristig zu steigern, rät Menke, sich nach und nach auch an anderen Schwimmstilen zu versuchen : " Zum Beispiel abwechselnd 50 Meter Brustschwimmen, dann 50 Meter Rückenschwimmen und dann genauso im Wechsel Brust- und Kraulschwimmen. Dadurch vergeht die Zeit umso schneller und die 30 Minuten, die man mindestens schwimmen sollte, sind schnell erreicht.
Kurze Pausen am Rand sind erlaubt, sie sollten aber nicht länger als etwa 30 Sekunden dauern und zählen nicht zur Bewegungszeit. "
Wer das zweimal pro Woche oder häufiger macht, gewinnt nicht nur an Ausdauer, sondern verliert auch das eine oder andere Pölsterchen, denn eine Stunde Schwimmen kann laut Menke bis zu 1000 Kalorien verbrennen.
Bei der derzeitigen tropischen Wetterlage ist allerdings Vorsicht geboten, was die körperliche Betätigung betrifft. Zur Vorbeugung von Badeunfällen gibt die Wasserwacht folgende Hinweise :
An heißen Tagen vorsichtig sein
• Schützen Sie Ihren Körper vor der Sonneneinstrahlung mit Kopfbedeckung und Sonnencreme.
• Nichtschwimmer, vor allem Kinder, sollen nur unter Aufsicht am und im Wasser spielen.
• Abkühlung tut not – aber bitte richtig ! Den erhitzten Körper langsam an das Wasser gewöhnen und vorher abkühlen.
• Vermeiden Sie bei tropischen Temperaturen körperliche Überanstrengungen. Lange Schwimmstrecken belasten den Kreislauf.
• Grundsätzlich immer in Ufernähe bleiben und möglichst nicht alleine schwimmen.
• Nach dem Essen eine Ruhephase von nahezu einer Stunde einhalten, bevor man sich wieder ins Bad begibt.
• Trinken Sie zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag. Meiden Sie Alkohol.
• Gehen Sie bei Wetterumschwung wie Gewitter oder Starkregen sofort aus dem Wasser. Denn bei starkem Regen droht Lebensgefahr. Die auf der Wasseroberfläche auftreffenden Regentropfen wirbeln feinste Wassertröpfchen auf, die als Nebel bis zu 50 Zentimeter hoch über der Wasseroberfläche schweben, das Atmen beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zum Stimmritzenkrampf und zur Bewusstlosigkeit führen können.
• Faulenzen am Strand war gestern, den Urlaub verbringen viele Deutsche aktiv. Laut Forsa-Umfrage der DAK treiben 32 Prozent in den Ferien regelmäßig Sport. Ebenso viele gehen in die Sauna, ins Dampfbad oder zu Massagen. Jeder Fünfte bucht sogar bevorzugt Aktivreisen, wie Kanutouren, Fahrrad- oder Wanderurlaub.
• " Wer gesund ist, sollte im Sommer jede Möglichkeit nutzen, sich fit zu halten ", rät Uwe Dresel, Sportexperte bei der DAK. " Der Urlaub ist dafür ideal. Denn Sport hilft, abzuschalten und den Berufsstress hinter sich zu lassen. " Im Alltag bleibe zudem wenig Zeit für Wanderungen, Fahrradtouren oder längere Wellnessbehandlungen. " Reiseanbieter haben dies längst erkannt und Hotels mit diversen Sportangeboten im Programm ", sagt Dresel. " Da ist garantiert für jeden etwas dabei. "