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An einem guten Verhältnis zum Vorgesetzten lässt sich arbeiten - zur Not auch mit kleinen Tricks Chef mit Komplimenten umgarnen

18.06.2013, 01:20

Jeder will es - aber nicht jeder hat es: ein gutes Verhältnis zum Vorgesetzten. Für die Karriere ist die Beziehung zum Chef entscheidend. Doch mancher wird mit ihm einfach nicht warm. Dann brauchen Mitarbeiter kluge Strategien.

München (dpa) l Gründe, mit dem Vorgesetzten Streit zu bekommen, gibt es viele. Wollen Mitarbeiter Karriere machen, müssen sie sich aber auch mit schwierigen Führungspersonen wohl oder übel arrangieren. Denn in der Firma hat nun einmal der Chef das Sagen. Doch wie bekommt man einen guten Draht zu seinem Vorgesetzten?

Laut der Mediatorin und Karriereberaterin Birgit Christiansen können die Gründe für Probleme mit dem Vorgesetzten auf zwei Ebenen liegen: der fachlichen und der persönlichen. "Auf der fachlichen Ebene ist der Chef weisungsbefugt", sagt Christiansen. Da bleibt Mitarbeitern bei Konflikten im Zweifel nur, die Anordnung von oben auszuführen.

Auf der persönlichen Ebene sind Führungsperson und Angestellter dagegen auf Augenhöhe. Wer es schafft, den Chef für sich einzunehmen, macht Karriere. Entscheidend für ein gutes Verhältnis ist, dass der Chef seinen Mitarbeiter mag.

"Sachargumente können Sie vergessen", sagt der Coach und Autor Volker Kitz, der gerade ein Buch zu dem Thema geschrieben hat, wie man bekommt, was man will. Doch Sympathie ist ein schwer steuerbares Gut. Entweder zwei Personen mögen sich oder nicht. Ist also alles verloren, wenn die gegenseitige Sympathie fehlt?

"Achten Sie einfach einmal auf ein paar Formalien."

Cornelia Topf, Karriereberaterin

Sympathie lässt sich zur Not auch erarbeiten. Und zwar mit folgendem Trick: Jeder Mensch hat Bedürfnisse - kennen Mitarbeiter die ihres Chefs und gelingt es ihnen, diese zu erfüllen, wird er sie sympathisch finden. Pluspunkte lassen sich beim Boss meist auf ganz einfache Art und Weise sammeln. Dafür müssen Mitarbeiter ihren Vorgesetzten nur genau studieren. "Achten Sie einfach einmal auf ein paar Formalien", rät die Karriereberaterin Cornelia Topf. Ist der Chef überpünktlich oder hält er penibel Ordnung auf dem Schreibtisch? Wer auf seine Vorlieben Rücksicht nimmt, hat oft schon einen Stein im Brett.

Ähnlichkeiten betonen: Chefs mögen Menschen, wenn Sie ihnen vertraut erscheinen. Denn Unbekanntes verursacht Stress im Gehirn. Ähnlichkeiten liegen auf den ersten Blick nicht gleich auf der Hand. In so einem Fall müssen Angestellte eben länger suchen. Jede noch so banale Ähnlichkeit ist zur Not hilfreich - und sollte betont werden.

Jedes Meeting mitnehmen: Kommen Mitarbeiter über die Ähnlichkeiten nicht recht weiter, können sie sich mit dem Chef noch auf einem anderen Weg vertraut machen. Sie suchen einfach möglichst oft den Kontakt zu ihm. Studien haben gezeigt, dass wir Menschen sympathischer finden, je öfter wir sie sehen.

Schleimen hilft: Chefs sind auch nur Menschen. Wie alle anderen suchen sie nach Anerkennung. "Jeder mag es doch, etwas Nettes zu hören", sagt Kitz. Im Zweifel können Mitarbeiter mit einem Kompliment beim Chef also immer punkten. Um den Draht zum Chef zu vertiefen, sei es gut, private Themen anzusprechen, rät Topf. "Man sollte unbedingt nur Positives von sich erzählen."

Bei Konflikten kurz aussteigen: Wer im Alltag kurz davor ist, mit dem Chef Streit zu beginnen, sollte kurz aus der Situation aussteigen und sie analysieren. Das helfe, den Konflikt konstruktiv zu lösen - statt ihn eskalieren zu lassen.

Ist das Verhältnis zum Chef ernsthaft gestört, können Mitarbeiter um ein Gespräch mit dem Vorgesetzten bitten und Probleme ansprechen.