Ein gebackener Apfel darf in der Winterzeit auf dem Menüplan nicht fehlen Der Bratapfel wird gefüllt mit Blutwurst zur Hauptspeise
Berlin (dpa) l Im Weihnachtsmenü darf der Bratapfel nicht fehlen. Traditionell kommt er süß daher - mit Zimtzucker, Marzipan oder Schokoladencreme. Doch auch herzhaft kann der Apfel gut schmecken - mit allerlei Käse im Innern.
Klassischerweise wird die Apfelsorte Boskop verwendet. "Auch Elstar, Braeburn oder alte Sorten wie Kaiser Wilhelm, Jakob Lebel oder Bismarck eignen sich toll", erklärt Caty Schernus, Obsthändlerin in einer Berliner Apfelgalerie. Der Apfel wird oben am Stiel abgeschnitten - diesen Teil müssen Hobbyköche aufbewahren, sie brauchen ihn später als Deckel. Dann entfernen sie das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher. Der Boden sollte unberührt bleiben, damit die Füllung nicht herausläuft.
Sie ersetzt quasi das Kerngehäuse. Wer eine Vorliebe für Süßes hat, gibt Marzipan in die Frucht, wahlweise mit Rosinen und Mandeln. Das könne mit etwas Honig und Amaretto verfeinert werden. Effektvoll ist der Bratapfel im Glas: Ein ganzer Apfel kommt in ein Weckglas, darüber schütten die Köche einen Schuss Calvados und bedecken das Ganze mit Butterflocken. Der Apfel gart im Ofen im offenen Glas.
Ein Bratapfel versteht sich ebenso prächtig mit Herzhaftem, zum Beispiel mit einer Füllung aus zerkleinerter Blutwurst und in Würfel geschnittenen Zwiebeln. Caty Schernus empfiehlt ein Rezept mit kleingewürfeltem, gekochtem Tafelspitz, Meerrettich und Crème fraîche als Innenleben des Bratapfels. Käse ist in jeder Form ein idealer Partner des Apfels. Sobald der Apfel gefüllt ist, setzt man ihn in eine Auflaufform, legt ihm sein Deckelchen auf und ritzt die Schale ein. Der Apfel muss etwa 30 Minuten bei 175 Grad im Ofen garen. Er sollte nicht zu weich werden. Ein Bratapfel kann außerdem Inspiration für andere Köstlichkeiten sein. Zum Beispiel als Brotaufstrich zu geröstetem Graubrot. Dafür schneidet sie Äpfel in Würfel und brät sie mit einem Klecks Butter in der Pfanne. Dazu kommen Rumrosinen, etwas Wasser, gehackte Walnüsse und - wenn gewünscht - etwas brauner Zucker. Die Masse kommt heiß in Gläser, die rasch verschlossen werden müssen.