Das zwölf Jahre alte Betriebssystem XP von Windows bekommt ab April 2014 keine Updates mehr Der Dinosaurier sollte bald vom Rechner
Zwölf Jahre alt ist das Computer-Betriebssystem "Windows XP". Ab April
2014 läuft der für die Sicherheit im Internet wichtige "Extended
Support" aus. Kunden sollten zuvor Maßnahmen treffen.
Magdeburg l Windows XP ist ein echter Dinosaurier der Computerbranche. Wer dieses Betriebssystem noch benutzt, sollte sich langsam Gedanken über Alternativen machen. Denn sicherheitstechnisch gehört XP zum alten Eisen.
Microsoft stellt halbjährlich seinen Security-Intelligence-Report (SIR) vor. Im ersten Halbjahr 2013 wurden laut diesem Microsoft-Bericht 17 Prozent aller Computer mit Microsoft-Echzeit-Schutz mit Malware kontaktiert. Dabei wurden Systeme mit Windows XP rund sechsmal häufiger infiziert als Rechner mit Windows-8-Betriebssystem.
Im Laufe seines Lebens wird das Betriebssystem am Ende drei große Updates und unzählige Patches bekommen haben, um Sicherheitslöcher zu schließen. Laut Microsoft ist die Sicherheitsarchitektur von Windows XP inzwischen zu veraltet für aktuelle Anforderungen. Deshalb wird am 8. April 2014 die kostenlose Versorgung mit Sicherheitsupdates eingestellt.
Gefahr und Probleme drohen dann nicht nur wegen des Betriebssystems. Viele Entwickler von Software für die Windows-Plattform dürften den Microsoft-Rückzug ebenfalls zum Anlass nehmen und ihrerseits die Updates für XP-basierende Anwendungen einstellen.
Wie viele Computernutzer noch einen XP-Rechner benutzen, ist nicht eindeutig zu klären. Im Frühjahr 2013 nannte Microsoft eine Zahl von noch weltweit 38 Prozent aller Windowsnutzer. Inzwischen gehen Branchenexperten von 20 Prozent und in Deutschland von etwa 14 Prozent XP-Nutzern aus.
Wer mit seinem Computer nie ins Internet geht - zum Beispiel, weil damit die Datenbank der DVD-Sammlung gepflegt wird - kann den XP-Rechner ohne Bedenken weiterbenutzen. Allerdings sollte dann der Computer nicht in einem Heimnetzwerk mit einem anderen PC verbunden sein, der im Internet unterwegs ist.
Wer mit dem Computer online geht, sollte sich einen neuen Computer kaufen (ab 400 Euro) oder das Betriebssystem aufrüsten. Vorausgesetzt, der Computer erfüllt die Hardware-Anforderungen, bietet sich da Windows 7 an.
Programm untersucht die Hardware-Eignung
Ob der Rechner geeignet ist, untersucht das Microsoft-Programm "Windows 7 Upgrade Advisor", das kostenfrei im Internet gelanden werden kann. Installations-DVD für Windows 7 können im Internet bereits ab 30 Euro erworben werden. Sicherheits-Updates für Windows 7 hat Microsoft bis 2020 versprochen.
Für das aktuellste Betriebssystem Windows 8 müssen derzeit 60 bis 90 Euro für einfache Versionen bezahlt werden. Die Hardware-Anforderungen für diese beiden Windows-Betriebssysteme sind etwa gleich.
Linux-Betriebssysteme (zum Beispiel Ubuntu) sollten nur Nutzer installieren, die sich von Windows verabschieden wollen und ein wenig "Bastelleidenschaft" mitbringen. Das Finden der richtigen Hardware-Treiber kann nicht ganz einfach sein.
Vorteil des etwas exotischen Systems ist ein großer Umfang an kostenlos mitgelieferter Software. Gut ist auch: Ubuntu lässt sich von einer DVD oder einem USB-Stick aus starten und ausprobieren.
Und dann ist da noch der Hersteller Apple. Apple-Computer nutzen das Macintosh-Betriebssystem, das optimal auf die Hardware abgestimmt ist. Ein "Mac" ist mit etwa 1200 Euro (iMac) zwar teurer als ein Windows-PC, aber dafür gibt es den Monitor gleich mit dazu.
Die Nutzer-Oberfläche ist dem Windowssystem ähnlich. Programme für Windows können auf einem "Mac" aber nur in einer zweiten Festplatten-Partition installiert werden, wozu ein Windows-Betriebssystem zusätzlich gekauft werden muss. Dies wird aber kaum nötig sein. Wer sich an einen "Mac" gewöhnt hat, verliert in der Regel schnell den "Spaß" an Windows.