Klickern Deutscher Murmel-Meister gekürt
Sechs Kugeln sind im Spiel. In Ludwigshafen hat sich am Samstag die Murmel-Elite zur Deutschen Meisterschaft getroffen. Am Ende setzten sich niedersächsische Spieler gegen eine hessische Mannschaft durch.
Ludwigshafen/Neukirchen (dpa) - Der neue deutsche Murmel-Meister kommt aus Sandhatten bei Oldenburg. Die erste Mannschaft des SV Murmel 011 schlug am Samstagabend in Ludwigshafen im Finale den Titelverteidiger Södeler Klickerverein aus dem hessischen Wölfersheim. Den dritten Platz belegte die zweite Mannschaft des SV Murmel 011, wie der Veranstalter mitteilte.
Ausgetragen wurde die 22. Deutsche Meisterschaft im Kuhlemurmeln auf der "Bambus-Murmel-Ranch" des 1. Murmelspielclubs Ludwigshafen. Dabei trat die deutsche Murmel-Elite - rund 100 Spieler aus 34 Mannschaften - auf drei Sandplätzen an: Männer und Frauen, Kinder und Erwachsene, auch Menschen mit einer Seh- oder Gehschwäche. Gespielt wurde mit Glas- oder Porzellankugeln mit einem Durchmesser von 13 bis 15 Millimetern.
Was macht die Faszination am "Klickern" aus? "Das kann man nur verstehen, wenn man einmal selbst gespielt hat", sagte Petra Baudach aus dem mittelhessischen Waldsolms. "Das ist kein Kinderspiel." Den Gesichtern zufolge ist das Turnier in der Tat eher ein Nervenkrimi. Auf dem Feld ist es ruhig, die Spieler sind hochkonzentriert. Für Jubel und Applaus sorgen die Teamkollegen auf den Bierbänken am Rand.
Auch wenn an den Tischen sächsisch, ostfriesisch, pfälzisch oder hessisch gesprochen wurde - man kennt sich. "Die Murmel-Community ist überschaubar", sagte Chris Pampel vom 1. MC Erzgebirge Neukirchen.
Olympisch ist die Disziplin nicht - im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) seien Murmelvereine nicht organisiert, erklärt DOSB-Sprecherin Ulrike Spitz. Die Meisterschale ist deshalb der höchste Preis, den eine deutsche Mannschaft erreichen kann.